Partys, Drogen und Alkohol
Ordnungsamt registriert Pfingsten viele Verstöße / 1. FC Union im Fokus
Es war eine große Party, die sich am Pfingstsonnabend auf dem Parkplatz vor dem Stadion An der Alten Försterei abgespielt hat. Geschätzt rund 4000 Fans feierten den Einzug des 1. FC Union in die Europa Conference League durch einen Last-Minute-Sieg gegen RB Leipzig.
Das Problem: Eine solche Feier ist in Zeiten der Corona-Pandemie nicht erlaubt, auch wenn die Freude der Fans natürlich verständlich ist. Für den Fußball-Bundesligisten wird die Sause deshalb Konsequenzen haben. Das kündigte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) wenige Tage später an, ohne zunächst konkret zu werden. Die Feier auf dem Parkplatz, bei der die Abstandsregeln keine Rolle spielten und viele keinen Mund- und Nasenschutz trugen, konterkarierte auch das vom Senat genehmigte Modellprojekt. So durfte Union am letzten Spieltag der Saison erstmals wieder 2000 Zuschauer ins Stadion lassen. Ob eine solche Genehmigung nach diesen Szenen nochmals erteilt wird, ist jedoch fraglich.
Dienstkräfte des Ordnungsamts wurden noch am Abend nach dem Spiel zur Unterstützung der Polizei in den Müggelpark in Friedrichshagen gerufen, wo sich 200 bis 300 Fußballfans versammelt hatten. Der Park habe ohne Zwischenfälle geräumt werden können. „An einigen Stellen der Parkanlage mussten im Nachgang allerdings starke Verunreinigungen festgestellt werden“, bilanzierte das Amt. „Vor dem Hintergrund der auch andernorts zu beobachtenden Vermüllung appelliert das Ordnungsamt erneut, selbst verursachte Abfälle zu entsorgen oder aus den Grünanlagen mitzunehmen“, hieß es.
Bei Kontrollen am Pfingstwochenende zur Einhaltung der Infektionsschutzverordnung wurden darüber hinaus private Treffen und Lärmbelästigungen festgestellt. In mehreren Parks und Grünanlagen mussten die Einsatzkräfte illegale Musikveranstaltungen auflösen. Bei Kontrollen von Jugendlichen wurden Einhandmesser und Betäubungsmittel festgestellt. „Der durch die teilweise weiterhin bestehenden Schließungen im gastronomischen Bereich gestiegene Alkoholkonsum im öffentlichen Raum war an diesem Wochenende stark zu beobachten“, informiert das Ordnungsamt. Auch bei Kontrollen im Gastgewerbebereich gab es Verstöße. In neun Lokalitäten fehlte ein Schutz- und Hygienekonzept, in zweien musste der Betrieb vollständig eingestellt werden.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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