Auch im Bezirk entstanden Szenen für „Babylon Berlin“
„Film ab“ im Peter-Behrens-Bau

Der imposante Lichthof des Peter-Behrens-Baus war mehrfach in "Babylon Berlin" zu sehen. | Foto: Ralf Drescher
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Berlin bleibt eine Filmstadt. Auch für die jetzt so erfolgreich laufende Serie „Babylon Berlin“ wurden markante Orte zur Kulisse.

Vor allem die Studenten der Hochschule für Technik und Wirtschaft werden „ihr“ Hochschulgebäude in der gerade gezeigten ersten Staffel wiedererkannt haben. Der für die Bildungseinrichtung genutzte Peter-Behrens-Bau am Spreeufer wurde gleich mehrfach zum Drehort. Der mit einem Glasdach abgeschlossene Lichthof mit dem markanten Treppenhaus wurde zum Sanatorium und taucht in mehreren Folgen der Staffel auf. Gleich am Anfang der Fernsehserie fand auf den Shetdächern des 1917 für eine Automobilfabrik der AEG errichteten Fabrikgebäudes die nächtliche Jagd nach einem Pornodarsteller statt, bei der die Zuschauer mit den „Kriminalern“ Rath und Wolter mitfiebern durften.

In dem heute von der HTW und Technikfirmen genutzten Gebäude wurden übrigens Mitte der 30er-Jahre die erste Bildröhren für Fernsehgeräte hergestellt, über deren Mattscheibe dann die Bilder der Olympischen Spiele 1936 flimmerten. Zu DDR-Zeiten fertigte das Werk für Fernsehelektronik Sendetechnik, Mikroelektronik und ebenfalls Bildröhren. Erbaut wurden der 58 Meter hohe Turm und der Firmenkomplex nach Plänen des Architekten Peter Behrens (1868-1940). Von dem stammen auch „Alexanderhaus“ und „Berolinahaus“, die einzigen Zeugnisse der Vorkriegsbebauung auf dem Alexanderplatz. Auch diese Bauten wurden bei „Babylon Berlin“ in Szene gesetzt.

Das frühere AEG-Reich an der Wilhelminenhofstraße zog schon öfter Filmleute an. So wurde auch für den Mehrteiler „Weissensee“ auf den früheren Industriearealen von Oberschöneweide gedreht.

Ob und wie viel die heutigen Grundstückseigentümer mit den Dreharbeiten verdienen, bleibt in der Regel ein gut gehütetes Geheimnis. Wenn Dreharbeiten in öffentlichen Gebäuden betroffen sind, kann dieses Geheimnis aber auch schon mal gelüftet werden. So hatte der Bezirksverordnete Peter Groos (SPD) kürzlich das Bezirksamt nach der Nutzung des Treptower Rathauses durch kommerzielle Filmproduktionen gefragt. Dabei kam heraus, dass 2015 und 2016 an zwölf Tagen, 2017 an 21 Tagen und in diesem Jahr bereits an 25 Tagen gedreht wurde. Drehorte waren dabei unter anderem Flure, das Treppenhaus und immer wieder der imposante Sitzungssaal der Bezirksverordneten.

In der Antwort auf die Anfrage listet der Bezirk auch die Einnahmen für die Landeskasse auf. So zahlten im Jahr 2015 die Filmfirmen 7624 Euro, im Jahr 2016 schon 10 640 Euro, 2017 dann 22 750 Euro und bis Oktober dieses Jahres 21 400 Euro für die Nutzung der Treptower Rathauses als Drehort. Für die Fleißarbeit im Sinne der Transparenz haben übrigens zwei Mitarbeiterinnen des Bezirksamts fünf Stunden aufgewendet, auch diese Kosten zählt Bürgermeister Oliver Igel (SPD) in seiner Antwort an den filminteressierten Verordneten Peter Groos auf. Die – fiktiven – Kosten für Recherche und Antwort werden mit 290 Euro beziffert. Der Behrens-Bau von der Spree aus gesehen. Auch der Treptower Ratssaal wird oft zum Drehort.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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