Der Bezirk wächst und wird älter
2015 wurde das Demografiekonzept vorgelegt – eine erste Bilanz
Im Sommer 2015 wurde das Demografiekonzept des Bezirks vorgelegt. Vier Jahre später gibt es nun eine erste Bilanz.
Bereits damals wurde einen Anstieg der Älteren prognostiziert, beim absoluten Anstieg der Einwohnerzahlen. Allerdings wurden die Prognosen bereits übertroffen. Ende 2018 lebten rund 269 700 Menschen im Bezirk. Noch vor vier Jahren war veranschlagt worden, dass diese Zahl erst 2021 erreicht würde. Die Menschen werden immer älter. So rechnet man bis 2030 mit bis zu 40 Prozent mehr Einwohnern im Alter von 65 bis 80 Jahren, bei den über 80-Jährigen wird Anstieg von 140 Prozent prognostiziert. Diese Zahlen werden teilweise schon jetzt erreicht.
„Damit werden Themen wie das barrierefreie Bauen und seniorengerechte Umbauten im Wohnungsbestand immer wichtiger. Neubauten sollen grundsätzlich zu 100 Prozent barrierefrei sein. Wir sind da mit Wohnungsgenossenschaften und kommunalen Vermietern im Bezirk im Gespräch“, erklärt Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Nach Aussage des Bezirkschefs packt die Verwaltung auch Themen wie das Wohnumfeld, den öffentlichen Nahverkehr und die Gesundheitsfürsorge an. Als die Kassenärztliche Vereinigung kürzlich mehrere zusätzliche Arztstellen für Treptow-Köpenick bewilligt hatte, stand die Wirtschaftsförderung bereit, um interessierten Medizinern bei der Suche nach Praxisräumen zu helfen. Und selbst 2015 noch undenkbare Dinge sind heute möglich. „Wir investieren wieder in den Bau von Kiezklubs und Freizeiteinrichtungen. So soll beim Bau einer Flüchtlingsunterkunft in der Salvador-Allende-Straße ein neuer Kiezklub für das Allendeviertel entstehen“, berichtet der dafür zuständige Stadtrat Gernot Klemm (Die Linke).
Nach Angaben des Bezirks leben die jüngsten Einwohner inzwischen in den Ortsteilen Oberschöneweide und Alt-Treptow, die meisten älteren Bewohner des Bezirks finden sich dagegen im Allendeviertel und in Wendenschloß.
Ein Problem war bei Vorlage des Demokratiekonzepts 2015 noch nicht absehbar. Damals war dem Bezirk noch der Abbau von Mitarbeitern durch de Senatsfinanzverwaltung verordnet worden. Inzwischen wird auch wegen der gestiegenen Einwohnerzahlen wieder eingestellt. „Unser Problem sind jetzt aber fehlende Fachkräfte“, so Gernot Klemm. „Und wir brauchen ganz dringend eine aktuellere Bevölkerungsprognose“, so der Bürgermeister.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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