Mietendeckel braucht Personal
Beratung im Bezirk soll angepasst und verstärkt werden

Dieses Haus im Milieuschutzgebiet Alt-Treptow wurde durch einen kommunalen Vermieter erworben. | Foto: Ralf Drescher
  • Dieses Haus im Milieuschutzgebiet Alt-Treptow wurde durch einen kommunalen Vermieter erworben.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Ende Oktober hat der Senat den sogenannten Mietendeckel beschlossen. Davon sollen berlinweit die Mieter von rund 1,4 Millionen Wohnungen profitieren.

„Da kommt auch auf unseren Bezirk eine ganze Menge Arbeit zu. Von den 120 000 Wohnungen in Treptow-Köpenick sind rund 100 000 vom Mietendeckel betroffen. Für deren Bewohner wird die Umsetzung sicher finanzielle Erleichterungen bringen“, sagt Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Gleichzeitig betont der Sozialdemokrat, dass viele Wohnungen im Bezirk den beiden großen kommunalen Wohnungsunternehmen Stadt und Land und Degewo oder sozial orientierten Genossenschaften gehören und mit ihren Mieten derzeit noch unter den im Gesetz festgelegten Miethöhen liegen. Nur Sozialwohnungen und Neubauten ab Baujahr 2014 sind vom Mietendeckel, der vorerst fünf Jahre gelten soll, ausgenommen.

Statistisch gehört Treptow-Köpenick nach Angaben des Bürgermeisters zu den Bezirken mit den niedrigsten Durchschnittsmieten. Wer eine Wohnung hat, für die der Vermieter einen Betrag über der festgelegten Höchstgrenze verlangt, kann künftig eine Mietminderung einfordern. „Im Bezirk wird dafür der Fachbereich Wohnen im Amt für Bürgerdienste zuständig sein. Wir haben vom Senat die Zusage, dort 3,5 Stellen aufstocken zu können“, sagt Bürgermeister Igel. In der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen geht man berlinweit von rund 15 000 Streitfällen pro Jahr aus, für Treptow-Köpenick könnten rund 1000 Verfahren relevant sein. „Wir müssen auf jeden Fall die Mieterberatung im Bezirk deutlich erweitern, damit könnten unnötige Gerichtsverfahren vermieden werden“, so Igel.

Jetzt muss der Mietendeckel noch im Abgeordnetenhaus beschlossen werden. Bleibt es beim Zeitplan, könnte er im Februar 2020 in Kraft treten.

Der Bezirk gehört zu den Vorreitern, wenn es um den Schutz von Mieterinteressen geht. So hat er für drei Ortsteile Milieuschutzsatzungen erlassen. Damit konnten bereits mehrfach geplante Verkäufe von Wohnhäusern an renditeorientierte Investoren verhindert werden. Kommunale Wohnungsunternehmen haben unter anderem Häuser in Alt-Treptow und Oberschöneweide gekauft. Die CDU-Opposition im Abgeordnetenhaus hat bereits angekündigt, gegen den Mietendeckel zu klagen.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 57× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 467× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.063× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.