Der Nachbar gleich nebenan
Eichwalde liegt nur wenige Schritte von Schmöckwitz entfernt

Im Büro von Jörg Jenoch. Das Ortseingangsschild aus DDR-Zeiten gab es von den Zeuthener Nachbarn zum 125. Jubiläum. | Foto: Ralf Drescher
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Kaum eine Gemeinde am Stadtrand ist enger mit Berlin verbunden als Eichwalde. Die amtsfreie Gemeinde im Landkreis Dahme-Spreewald grenzt mit einer kompletten Straße an Treptow-Köpenick.

Die Bewohner von Schmöckwitz Siedlung müssen nur über die gemeinsam genutzte Waldstraße gehen, dann stehen sie vor den Türen ihrer Brandenburger Nachbarn. Eichwalde ist an allen Seiten von Nachbargemeinden umgeben, neben Schmöckwitz noch von Zeuthen und Schulzendorf. „Deshalb haben wir auch keine Möglichkeit, uns in die Breite zu entwickeln. Wohnungsbau ist nur noch auf wenigen Grundstücken möglich“, erklärt Bürgermeister Jörg Jenoch (parteilos, für Wählerinitiative Eichwalde) im Rathaus, das seit rund 20 Jahren eine riesige Eiche aus Keramikplatten, Namenspatron der vor 125 Jahren gegründeten Gemeinde, schmückt. 1990 hatte Eichwalde 5141 Einwohner, aktuell sind es 6500, die auf 2,3 Quadratkilometern leben. „Wir sind die flächenkleinste Gemeinde in Brandenburg mit der zweithöchsten Besiedlungsdichte“, berichtet Jörg Jenoch.

Eichwalde ist mit Berlin nicht nur über die Waldstraße eng verbunden, sondern auch über den in Modernisierung befindlichen Bahnhof. Hier halten S 8 auf dem Weg von Zeuthen nach Birkenwerder und S 46 auf der Strecke Königs Wusterhausen-Westend. „Zählungen haben ergeben, dass wochentags 2500 Eichwalder über den Bahnhof zur Arbeit nach Berlin pendeln“, berichtet der Bürgermeister. In Eichwalde gibt es fünf Kitas mit rund 600 Plätzen, eine Grundschule, ein Gymnasium und eine private Oberschule. Die Bahnhofstraße führt nicht nur traditionell zum Bahnhof, sondern ist auch die Bummelmeile der Eichwalder. Hier gibt es rund 40 Geschäfte und Gastronomie.

Vom im Bau befindlichen Flughafen ist Eichwalde nur sieben Kilometer entfernt. Deshalb ist die Gemeinde auch Mitglied der Schutzgemeinschaft gegen Fluglärm. Eine Karte im Bürgermeisterbüro zeigt die beiden Korridore, die künftig für An- und Abflug genutzt werden. „Wenn die Südbahn in Betrieb geht, werden die Kinder unser Waldkita kaum noch im Grünauer Forst spielen können“, bemerkt Jörg Jenoch. Schon deshalb fordert die Gemeinde, dass die im Masterplan 2040 geplante Erweiterung des Flughafens nur nach einem Planfeststellungsverfahren möglich wird.

Die Zusammenarbeit mit Treptow-Köpenick ist gut. Gerade hat Jörg Jenoch die Einladung von Bürgermeister Oliver Igel zur Bürgermeisterregatta auf dem Langen See erhalten. „Da bringe ich einen ausgewiesenen Segelexperten mit“, so Jenoch. Eichwalde würde sich gern dem geplanten Neubau einer Feuerwache für Schmöckwitz anschließen. Dort könnten dann zwei freiwillige Wehren unterkommen und einen Teil der Ausstattung gemeinsam nutzen. „Erste Gespräche mit Berliner Offiziellen habe ich geführt“, berichtet Jörg Jenoch. Noch enger zusammen arbeiten möchte er mit dem Bezirk im Bereich Schulen und Kitas. Immerhin gehen auch Kinder aus Schmöckwitz Siedlung in Eichwalde zur Schule.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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