Sitzmöbel statt Autos
Grüne fordern mehr Erholungsräume in Treptow-Köpenick durch Parklets

Parklets, wie hier an der Bergmannstraße in Kreuzberg, könnten auch bald in Treptow-Köpenick stehen.  | Foto: Thomas Frey
  • Parklets, wie hier an der Bergmannstraße in Kreuzberg, könnten auch bald in Treptow-Köpenick stehen.
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Parklets waren bisher vor allem ein Thema in Innenstadtbezirken wie Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte. Angefangen hat es 2016 mit einer Testphase auf der Bergmannstraße. Inzwischen werden aber auch am Stadtrand solche Möbel aufgebaut. Vielleicht auch bald in Treptow-Köpenick?

Seit Anfang August hat der Nachbarbezirk Lichtenberg seine ersten Parklets. Sie befinden sich auf der Heiligenberger Straße in der Nähe des S-Bahnhofs Karlshorst. Nun haben die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung gefordert, in Ortsteilen von Treptow-Köpenick mit einem unzureichenden Angebot an Grün- beziehungsweise Erholungsflächen durch die Planung und den Bau von Parklets mehr öffentlichen Raum zur Verfügung zu stellen. In ihrem Antrag empfiehlt die Partei dem Bezirksamt, sich bei der zuständigen Senatsumweltverwaltung um eine Förderung für den Bau zu bemühen.

Meinungen gehen auseinander

Parklets sind Stadtmöbel aus Holz, die Sitzgelegenheiten bieten und zugleich bepflanzt werden können. In verschiedenen Varianten können Parklets auch beleuchtet sein, Regenschutz bieten und über Fahrradständer verfügen. Über ihren Nutzen gehen die Meinungen in der Bevölkerung weit auseinander. Manche erfreuen sich an den begrünten Sitzmöbeln am Straßenrand. Andere wiederum kritisieren, dass dadurch Parkplätze wegfallen. Mancherorts kommt es auch immer wieder zu Beschwerden, dass Parklets von Jugendlichen, die bis in die Nacht hinein Party machen, oder von Trinkern genutzt werden. Auch der Sinn einzelner Standorte, ob diese sich tatsächlich zum Erholen eignen, wird hinterfragt.

Die Grünen zählen zu den klaren Befürwortern. Sie sehen in Parklets Begegnungsorte, die den sozialen Austausch fördern und Räume zur Erholung bieten. Der öffentliche Raum sollte, so ihre Argumentation, als wichtiges Gemeingut den Bürgern und „nicht leblosen Gegenständen wie Autos, die fast den ganzen Tag herumstehen, zur Verfügung gestellt werden“. „Wer schon mal in Wien war, weiß, dass Parklets zum Stadtbild dazugehören und die Straßen nicht nur verschönern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Runterkühlen dieser bieten“, teilt die Fraktion mit. Der Antrag wurde zunächst in den Ausschuss für Straßen, Grünflächen und Ordnungsangelegenheiten überweisen. Dieser tagt wieder am 24. August.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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