Queeres Leben im Bezirk sichtbar machen
Grüne und Linke in Treptow-Köpenick fordern Aktionsplan
Seit Juli hat Berlin mit Alfonso Pantisano (SPD) erstmals einen Queer-Beauftragen, einem Ansprechpartner des Senats für queere Communitys. Nun soll auch Treptow-Köpenick mehr für queere Menschen unternehmen.
In einem gemeinsamen Antrag forderten die Fraktionen der Grünen und Linken in der Bezirksverordnetenversammlung das Bezirksamt auf, bis zu den Sommerferien 2024 einen „Aktionsplan zur Unterstützung und Sichtbarmachung queeren Lebens im Bezirk und gegen Queerfeindlichkeit“ zu erarbeiten. Damit solle sich der Bezirk proaktiv für die Belange queerer Menschen im Bezirk einsetzen. Queer wird als Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, verwendet. Damit sind unter anderem Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen gemeint.
Grüne und Linke wollen eine Steuerungsgruppe mit Verwaltungsmitarbeitern etablieren. „Ziel ist es, auf Grundlage einer Bestandsaufnahme bestehende Angebote und Problemlagen aufzuzeigen und davon abgeleitet Maßnahmen zu entwickeln, die bestehende Lücken schließen“, heißt es im Antrag beider Parteien. „Immer mehr Berliner Bezirke nehmen die Bedarfe marginalisierter Gruppen ernst. Dieser Entwicklung sollte sich Treptow-Köpenick anschließen und seinen Bürgerinnen und Bürgern zeigen, dass wir an einer offenen Gesellschaft interessiert sind und uns gegen jegliche gruppenbezogene Gewalt und Diskriminierung stellen“, begründeten sie ihren Vorstoß. Leider sei zu beobachten, dass es für queere Menschen keine entsprechenden Anlaufstellen gibt oder sie bei homo- oder transphoben Gewalttaten oft allein gelassen werden. Zudem sehen Grüne und Linke in Behörden und offiziellen Stellen noch viel Nachholbedarf in der Aufklärung zu queeren Themen.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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