Wird Parken kostenpflichtig?
SPD, Grüne und Linke plädieren für die Einführung von Parkzonen
Die Fraktionen von SPD, Grünen und Linken in der Bezirksverordnetenversammlung wollen bewirtschaftete Parkzonen im Bezirk einführen. In einem gemeinsamen Antrag fordern sie das Bezirksamt zur Prüfung dieses Vorhabens auf.
Im Visier der drei Parteien sind dabei vorrangig die Ortsteile Adlershof, Altglienicke, Alt-Treptow, Baumschulenweg, Plänterwald, Bohnsdorf, Friedrichshagen, Nieder- und Oberschöneweide. Eine zahlungspflichtige Parkraumbewirtschaftung könne demnach in Verwirklichung der bezirklichen Nachhaltigkeitsstrategie dazu beitragen, den Parkdruck, die Suche nach einem Parkplatz und den motorisierten Individualverkehr insgesamt zu reduzieren und den Umweltverbund zu stärken. Solche Zonen sollten den Fraktionen zufolge so ausgerichtet werden, „dass die Gebiete in sich räumlich geschlossen sind, damit der Verkehr nicht in unmittelbar angrenzende Wohnviertel verdrängt wird“. Sollte sich herausstellen, dass einzelne oder zusammenhängende Gebiete geeignet seien, solle bis zum Jahr 2024 mindestens ein Pilotprojekt für Parkzonen unter Einbeziehung von Anwohnern umgesetzt werden.
In Parkzonen ist das Parken im öffentlichen Straßenland gebührenpflichtig. In Berlin gibt es nach Angaben der drei Parteien aktuell 56 Parkzonen, in Treptow-Köpenick allerdings keine einzige.
Stadtbild aufwerten
Als Vorteile der Parkzonen sehen SPD, Grüne und Linke eine Reduzierung von Lärm und Abgasen, mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer sowie Anreize, auf alternative Verkehrsmittel umzusteigen. „Durch die geringere Nachfrage können die Parkräume auch für andere Nutzungen zur Verfügung gestellt werden, etwa für Radfahrstreifen, Fahrradabstellplätze, Sitzbänke oder Bäume“, heißt es. Das Stadtbild werde dadurch aufgewertet. Erfahrungen aus anderen Bezirken hätten zudem gezeigt, dass die Parkplatzsuche für Anwohner deutlich erleichtert werde. Wer in einer Parkzone wohnt, kann dort mit einem Bewohnerparkausweis weiter kostenlos stehen. „Die Parkzonen leisten einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Berliner Mobilitätsgesetzes“, meint der Verordnete Christian Huber (Grüne). „Die durch die Gebühren erzielten Einnahmen können eingesetzt werden, um die Fuß- und Radinfrastruktur zu fördern“, so Grünen-Fraktionsvorsitzende Claudia Schlaak.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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