Mauerfall vor 30 Jahren
Veranstaltungen zum Jubiläum geplant

BVV-Vorsteher Peter Groos und Bürgermeister Oliver Igel (beide SPD) erinnern an den Tod von Chris Gueffroy. | Foto: Ralf Drescher
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Vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 lag der damalige Bezirk Treptow quasi im Schatten der Mauer. Ihr Fall jährt sich zum 30. Mal. Mit Veranstaltungen wird in diesem Jahr daran erinnert.

Die 28 Jahre haben Treptow geprägt wie kaum einen anderen Bezirk im Osten der Stadt. Mit 13 Kilometern Länge zu den beiden Nachbarbezirken hatte Treptow den längsten innerstädtischen Grenzabschnitt. Mindestens 20 Menschen starben hier, darunter im März 1966 zwei 10 und 13 Jahre alte Kinder und am 5. Februar 1989 mit Chris Gueffroy das letzte Opfer des Schießbefehls. Am 5. Februar hat der Bezirk am Tatort von 1989 an das traurige Schicksal von Chris Gueffroy erinnert. Neben Bürgermeister Oliver Igel (SPD) mahnte auch der Europaabgeordnete von Bündnis 90/Grüne Michael Cramer, die Opfer der Mauer niemals zu vergessen.

„Die SED-Diktatur hat 1961 die Treptower von ihren Nachbarn in Neukölln und Kreuzberg getrennt. Tausende waren durch den Mauerbau plötzlich von ihren Arbeitsplätzen oder vom Gymnasium abgeschnitten“, sagt Stefan Förster, Vorsitzender des Heimatvereins Köpenick und Abgeordneter der FDP, der für den Bezirk im Abgeordnetenhaus sitzt. Förster hat erst kürzlich mit einer Anfrage im Abgeordnetenhaus auf das Schicksal des Grenzwachturms im Schlesischen Busch aufmerksam gemacht. Inzwischen gibt es einen BVV-Beschluss – am 31. Januar einstimmig angenommen – den Turm zu säubern und instandzusetzen sowie in das bezirkliche Gedenkprogramm zum 9. November einzubeziehen.

„Für die Gedenkveranstaltungen zum Fall der Mauer sind wir noch beim Planen. Wir stimmen uns dabei eng mit der Landesregierung ab, damit unsere eigenen Veranstaltungen nicht im Schatten der vom Land geplanten stehen. Auf alle Fälle wird es ein Treffen der damaligen Bürgermeister von Neukölln, Frank Bielka, und Treptow, Günter Polauke, geben, die sich wenige Tage nach Maueröffnung an der Demarkationslinie die Hände gereicht haben“, informiert Bürgermeister Igel.

Neben den gescheiterten Fluchten gab es auch Erfolge. So grub der Fluchthelfer Harry Seidel (heute 80) 1962 im Bereich Heidelberger Straße mehrere Tunnel unter der Sektorengrenze hindurch, durch die mindestens 50 Menschen in die Freiheit gelangten. Und am 26. Mai 1989 sorgten zwei Brüder für Gespött über die DDR-Grenzorgane, als sie den dritten Bruder im Morgengrauen mit einem Ultraleichtflugzeug aus dem Treptower Park abholten und in den Westen brachten.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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