Warten auf neue Hausarztpraxen
Kassenärztliche Vereinigung ist weiter auf Standortsuche in Treptow-Köpenick
Die Hausarztversorgung in Treptow-Köpenick, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf ist mangelhaft. Um diese Situation zu verbessern, hatte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin 2021 ihr umfangreichstes Förderprogramm aller Zeiten angekündigt.
Bis jetzt hat das zumindest in Treptow-Köpenick zu keinen Fortschritten geführt. Dem Hausärztemangel im Berliner Osten entgegenwirken will die KV Berlin erstmals mit eigenen Praxen. Im Bezirk Lichtenberg wurde im Juli am Prerower Platz die erste Eigenrichtung eröffnet. Bis Jahresende soll eine zweite Einrichtung in der Rheinpfalzallee 66 folgen. Zu Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick gibt es hingegen noch keine Verlautbarungen. Auf Nachfrage der Berliner Woche gut ein Jahr nach Ankündigung des 21 Millionen Euro umfassenden Investitionsprogramms teilte die KV mit: „Bis jetzt haben wir noch kein abschließendes Ergebnis. Wir sind mit unterschiedlichen Anbietern im Gespräch. Wir sind fortlaufend auf der Suche nach wirtschaftlich und inhaltlich geeigneten Räumlichkeiten.“
Stellt sich die Suche nach geeigneten Standorten in Treptow-Köpenick als schwieriger im Vergleich zum Nachbarbezirk Lichtenberg heraus? Die Kassenärztliche Vereinigung will dies nicht bestätigen, erklärt aber, dass die Eröffnung einer jeden Praxis mit einem erheblichen Organisationsaufwand sowie dem effizienten Einsatz von Ressourcen verbunden sei. Dementsprechend sei es von Anfang an vorgesehen gewesen, den Aufbau der Standorte in zeitlichen Abständen zueinander durchzuführen. Aufgrund des komplexen Prozesses beim Finden von geeignetem Personal und geeigneten Räumlichkeiten hätten sich in Lichtenberg die ersten Möglichkeiten ergeben.
Die Eröffnung von hausärztlichen Praxen sei ein kontinuierlicher Prozess, weshalb die KV Berlin fortlaufend an geeigneten Bewerbungen interessiert sei und Gespräche sowohl mit Ärzten als auch mit Praxispersonal führe. „Wir halten weiterhin am Ziel fest, weitere KV-Praxen zu eröffnen“, heißt es in der Stellungnahme.
In Treptow-Köpenick bleibt die Lage somit weiter angespannt. Im Jahr 2020 lag der Versorgungsgrad der ambulanten Versorgung bei den Hausärzten im Bezirk bei 83,6 Prozent. Lediglich Lichtenberg hatte mit 82,4 Prozent einen noch schwächeren Wert (berlinweit 105,2 Prozent).
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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