Interkulturelle Woche 2020
Kooperationsprojekt „Welcome!" ermöglichte ungewöhnliche Begegnungen und brachte Menschen in Bewegung

Treptow-Köpenicks Bezirksbürgermeister Oliver Igel besucht die Ausstellung Facetten des Glaubens von ESTAruppin e.V.
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Im Rahmen der diesjährigen Interkulturellen Woche unter dem Motto „Zusammen leben, zusammen wachsen“ haben Mitwirkende im Netzwerk für interreligiösen und interkulturellen Dialog im Bezirk Treptow-Köpenick ganz unterschiedliche Begegnungsformate auf den Weg gebracht. Koordiniert wird dieses neue Netzwerk durch „Welcome! - Netzwerken im Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree“, das Kooperationsprojekt zwischen dem Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree und der SozDia Stiftung Berlin.

Bezirksbürgermeister Oliver Igel bedankte sich in seinem Grußwort zur Interkulturellen Woche bei allen Akteurinnen und Akteuren und betonte, wie wichtig solche Projekte und Aktivitäten sind, um ein Gegengewicht zu Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt zu setzen. So fand in Treptow-Köpenick vom 2. bis zum 8. Oktober erstmals ein Laubhütten-Fest (Sukkot) statt, organisiert von der Fachstelle TKVA (Treptow-Köpenick – für Vielfalt und gegen Antisemitismus). Und die vom Welcome!-Projekt nach Berlin eingeladene interaktive Ausstellung „Facetten des Glaubens“ des ESTAruppin e.V. aus Neuruppin war zu Wochenmarktzeiten in Köpenick und Friedrichshagen präsent. Sie ermöglichte interessante Gespräche zwischen Menschen verschiedener Glaubensrichtungen und Weltanschauungen.

Das traf auch auf eine von „Welcome!“ gemeinsam mit dem Willkommensbüro InteraXion organisierte Radtour zur Aziziye Moschee in Buckow (Neukölln) zu. „Die 14 km lange Strecke vom Köpenicker Allende-Viertel über das Rathaus Köpenick und durch Adlershof bis nach Buckow verband Einblicke in verschiedene Lebensrealitäten, Kulturen und Religionen unserer Einwanderungsgesellschaft“, sagt Hille Richers, Welcome!-Projektkoordinatorin.
Das bunte Spektrum der Stationen – vom Jugendzentrum über die ehemalige Synagoge in Köpenick, das Rathaus, ein Mehrgenerationenhaus, eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete sowie eine Kirche – und die Besichtigungsmöglichkeit einer Moschee hatte über 30 Neugierige angelockt.

„Im ruhigen Vorgarten an der Ev. Verklärungskirche in Adlershof konnten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegenseitig vorstellen. Zu ihnen zählten interessierte Bürgerinnen und Bürger, Ehrenamtliche aus Projekten der Willkommenskultur, Mitglieder ganz unterschiedlicher Kirchengemeinden sowie einige Aktive der ADFC- Frauen-Fahrradschule“, berichtet Hille Richers über die Teilnehmenden unterschiedlicher Generationen und mit vielfältigem kulturellen Hintergrund. Und sie ergänzt: „Die meisten von Ihnen beherzigten an diesem Nachmittag den Rat eines Anwesenden, die Aziziye Moschee nicht zu verlassen, ohne die Chance genutzt zu haben, mindestens 20 Minuten mit einer Muslima oder einem Muslim persönlich gesprochen zu haben.“

Wieder einmal fühlt sich Richers darin bestätigt, dass es Gelegenheiten zum gegenseitigen Wahrnehmen, zum Zuhören, zum gemeinsamen Spaß haben und Feiern braucht: „Solche gemeinsamen Erfahrungen und sich dadurch aufbauendes Vertrauen bilden die Basis für ein friedliches Miteinander in einer lebendigen Demokratie. So kann Verbundenheit in aller Vielfalt wachsen."

Ein schönes Symbol für das gegenseitige Interesse und das respektvolle Miteinander der verschiedenen Religionen war für sie auch die Übertragung aus der Buckower Azizye Moschee in die jüdische Laubhütte in Schöneweide. Bei einem Konzert auf eben jenem Laubhüttenfest ließen einige der Radler*innen den gemeinsamen Tag ausklingen.
Die gemeinsame Fahrradtour fand am 3. Oktober statt, dem Tag der offenen Moschee. Dieser seit 1997 bestehende Veranstaltungstag mit dem Ziel einer religionsübergreifenden Verständigung fällt alljährlich auf den Tag der Deutschen Einheit.
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Die Interkulturelle Woche bietet als bundesweites Format die Gelegenheit, sich rassistischen und nationalistischen Strömungen entgegenzustellen und gemeinsam zu diskutieren, wie die Gesellschaft auf Basis von Grund- und Menschenrechten konstruktiv weiterentwickelt werden kann.

InteraXion ist Willkommensbüro und Wohnraumberatung für Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung in Treptow-Köpenick.

Welcome! - Netzwerken im Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree und der SozDia Stiftung Berlin – Gemeinsam Leben Gestalten. Es baut Brücken zwischen Diakonie und Kirche und vor allem für Menschen vor Ort. Durch das Kooperationsprojekt werden Möglichkeiten sichtbar gemacht und Räume geschaffen, in denen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen teilhaben und sich sowohl respektvoll begegnen als auch beteiligen können.

Autor:

SozDia-Stiftung Berlin - Gemeinsam Leben Gestalten aus Lichtenberg

Pfarrstraße 92, 10317 Berlin
+49 30 5779766
info@sozdia.de
Webseite von SozDia-Stiftung Berlin - Gemeinsam Leben Gestalten
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