Verein vermittelt an Unternehmen
Schon 40 Jobs für Geflüchtete
Vor fast zwei Jahren haben wir über den Verein Türöffner berichtet. Der stammt aus dem Umfeld des Wirtschaftsrats des 1. FC Union und will Geflüchtete in Arbeit bringen.
„Mitglieder des Wirtschaftsrats waren damals zu Besuch im Flüchtlingsheim in der Alfred-Randt-Straße. Dort kam ihnen die Idee, Flüchtlingen auf dem Weg in eine berufliche Zukunft zu begleiten“, erzählt Grit Driewer, die die Arbeit koordiniert.
Am Anfang waren es Mitglieder des Wirtschaftsrats. Firmen, die sonst den 1. FC Union unterstützen, haben Flüchtlinge als Fachleute oder als Helfer eingestellt, darunter eine Baufirma, eine Druckerei und ein Pflegedienst. Nach zwei Jahren sieht die Bilanz gar nicht so schlecht aus.
Für das Projekt Türöffner wurden Gespräche mit 180 Teilnehmern geführt, 94 von ihnen wurden in ein Praktikum vermittelt. „42 geflüchtete Menschen haben bisher über uns einen Job oder eine Lehrstelle gefunden“, berichtet Driewer stolz.
Die Betroffenen kommen überwiegend aus Syrien, dem Irak und Iran. Sie sind jetzt als Buchhalter, Bauarbeiter, Reinigungskraft oder Mitarbeiter einer Tankstelle tätig. Bedingung für eine Arbeitsaufnahme ist ein gesicherter Status, also eine Duldung oder eine Aufenthaltserlaubnis.
Inzwischen haben die Türöffner ein Netzwerk gebildet, präsentieren sich auf Jobmessen und bei den Industrie- und Handelskammern in Berlin und Potsdam. „Wir müssen die Unternehmer kennen, die unseren Teilnehmern eine Chance bieten wollen und sind auch bei den Bewerbungsgesprächen dabei“, berichtet Driewer. Der Verein nimmt Firmen und Flüchtlingen einen Teil der bürokratischen Hürden bei den Behörden ab. Zum Beispiel kümmert er sich um die notwendige Arbeitserlaubnis.
Inzwischen arbeiten drei Jobcoatches auf Honorarbasis für Türöffner, dazu fünf Ehrenamtliche und ein Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst. Einmal pro Woche sind Vereinsmitglieder in Flüchtlingsunterkünften und stellen die ersten Kontakte her.
Gefragt sind Ehrenamtliche, die für Türöffner die ersten Gespräche mit interessierten Flüchtlingen führen. „Gerne rüstige Senioren, und Englischkenntnisse wären nicht schlecht“, sagt Driewer.
Wissenswertes: www.tueroeffner-ev.de
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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