Alarmierende Werte bei Umfrage
Gewässernutzung sorgt für viele Konflikte und mindert Erholungswert
Im Sommer dieses Jahres führten der Tourismusverein Treptow-Köpenick und das Bezirksamt eine Online-Umfrage zur Akzeptanz des Wassertourismus und zur Gewässernutzung im Bezirk durch. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.
2424 Personen haben an der Umfrage teilgenommen. Es beteiligten sich unter anderem Bootsbesitzer und Wassersportvereine, Bootsmieter und Bootstouristen. Mehr als 80 Prozent stuften die Gewässerfrequentierung aktuell als sehr hoch ein. Mehr als 90 Prozent gaben an, dass der Bootsverkehr in den vergangenen fünf Jahren gestiegen beziehungsweise stark gestiegen ist. Außerdem empfindet mehr als die Hälfte der Befragten den Bootsverkehr als störend oder sehr störend.
Am stärksten als störend empfinden die Befragten Unfall- und Gefährdungssituationen, die durch mangelnde Qualifikation von Bootsführern und Wassersportlern entstehen. Direkt danach folgen die Nichteinhaltung der Verkehrsregeln und die Vermüllung der Gewässer und Ufer. Auch der Lärm durch den Bootsverkehr, Wellenschlag durch zu schnell fahrende Boote und die Beschädigung der Gewässerflora und -fauna werden als störend empfunden. Als besonders lärmanfällig werden mit 71 Prozent Partyflöße wahrgenommen. Rennboote folgen mit weitem Abstand (18 Prozent). Als besonders von Lärm betroffene Gewässerbereiche gelten die Müggelspree, die Köpenicker Altstadt und der Bereich Oberspree/Rummelsburger Bucht. Die Gefährdung anderer Wassersportler geht aus Sicht der Befragten vor allem von Partyflößen und Verleihbooten aus (55 Prozent).
Ein besorgniserregender Wert: Drei von vier Befragten gaben an, dass sich der Erholungswert der Gewässer in Treptow-Köpenick für sie persönlich verschlechtert hat. Verantwortlich dafür sind vor allem die zunehmende Rücksichtslosigkeit vieler Bootsfahrer und Wassersportler sowie die fehlende Qualifikation zur Beherrschung des Boots oder Sports. Gut drei Viertel der Befragten sehen deshalb einen (sehr) hohen Handlungsbedarf für Maßnahmen, um die Gewässersituation zu verbessern. Andernfalls wird die Anzahl der Konflikte auf dem Wasser nach Ansicht der Befragten (stark) zunehmen. Mithilfe der Ergebnisse wurden nach Angaben des Tourismusvereins bereits erste Lösungsvorschläge erarbeitet, wie die Akzeptanz für alle Beteiligten im Wassertourismus gestärkt werden kann.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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