Baumbestand nimmt weiter ab
Im vergangenen Jahr wurde deutlich mehr gefällt als neu gepflanzt

Treptow-Köpenick zeichnet sich durch viele schöne Waldgebiete aus, wie hier in der Nähe des Müggelsees. Der Klimawandel macht jedoch vielen Bäumen stark zu schaffen. | Foto:  privat
  • Treptow-Köpenick zeichnet sich durch viele schöne Waldgebiete aus, wie hier in der Nähe des Müggelsees. Der Klimawandel macht jedoch vielen Bäumen stark zu schaffen.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Treptow-Köpenick verliert immer mehr Bäume. 2021 klaffte eine besonders große Lücke zwischen Fällungen und Neuanpflanzungen. Das geht aus den Daten hervor, die die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz auf Anfrage des Abgeordneten Stefan Evers (CDU) veröffentlicht hat.

In den Grünanlagen des Bezirks wurden 2021 demnach 950 Bäume entfernt. Dem gegenüber standen gerade einmal 42 Neupflanzungen, vorgenommen im Treptower Park, am Bahnhof Wuhlheide, in den Grünanlagen Galileistraße/Orionstraße, Griechische Allee, Lindenstraße/Wuhlegrünzug sowie Ludwig-Boltzmann-Straße. Somit entstand ein Defizit von 908 Bäumen. Nicht ganz so stark fiel der Unterschied bei den Straßenbäumen aus. Laut Bezirksangaben wurden 749 Straßenbäume gefällt und 574 neu gepflanzt. Das Defizit betrug hier 175 Bäume.

„Trotz intensiver Bemühungen um Nachpflanzungen hat sich der Straßenbaumbestand weiter reduziert. Die Gründe dafür sind vielfältig. Hauptgrund ist der Klimawandel, mit dem zu geringe Niederschläge und baumunfreundliche Temperaturverläufe einhergehen“, teilte das Bezirksamt mit. Trotz Bewässerung der Bäume bis mittlerweile zum zehnten Standjahr hätten dennoch welche wegen Trockenschäden nicht durchgehalten. Auch Schadinsekten und Pilzbefall sorgten immer wieder für Verluste. „Leider trägt die sich immer weiter verdichtende Stadt auch indirekt zur nachlassenden Vitalität der Bäume bei. So werden bei Bauvorhaben zwar ökologische Baubegleitungen gefordert, die den Eingriff in den Baumbestand minimieren sollen. Die Bebauung hat dennoch Auswirkungen: Durch Neuverlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen gibt es immer wieder Aufgrabungen, die den Baumbestand negativ beeinträchtigen“, heißt es.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dem Bezirk das Personal fehlt, um mit Ersatzpflanzungen in Grünanlagen hinterherzukommen. „Der Besetzung einer neu zu schaffenden Bauleiterstelle eigens für Baumpflanzungen wurde noch nicht zugesagt“, so das Amt. Auch für 2022 werde mit einem Baumdefizit gerechnet, da es weiterhin aus Verkehrssicherungsgründen Fällungen geben werde. „Pflanzkonzepte wurden zwar vorbereitet, die Umsetzung ist aber aus personaltechnischen Gründen derzeit nicht möglich“, erklärte das Bezirksamt.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.