Unschöner Blickfang an Bahnhöfen
In den vergangenen Jahren wurden Hunderte Schrotträder in Treptow-Köpenick gemeldet
Sie sehen hässlich aus, sind verrostet, haben zum Teil keine Räder mehr und belegen Stellplätze über längere Zeit. Die Besitzer können sie offenbar nicht mehr gebrauchen und haben sie mit Absicht zurückgelassen.
Schrotträder sind immer wieder ein Ärgernis und kommen vor allem an Bahnhöfen vor. Auf Anfrage des FDP-Bezirksverordneten Joachim Schmidt hat Straßenstadträtin Dr. Claudia Leistner (Grüne) vor Kurzem mitgeteilt, dass beim Ordnungsamt Treptow-Köpenick in den Jahren 2019 bis 2022 insgesamt 446 Meldungen zu „Fahrradleichen“ eingegangen sind.
Wie viele der gemeldeten Fahrradleichen mit einem gelben Anhänger versehen worden sind, die den Eigentümer zum Entfernen innerhalb eines gewissen Zeitraums auffordern, und wie viele dieser Aufforderung nachgekommen sind, darüber werde allerdings keine gesonderte Statistik geführt. Wer einmal die Fahrradständer am S-Bahnhof Treptower Park abläuft, bekommt schnell Zweifel daran, dass 446 Meldungen in vier Jahren im gesamten Bezirk auch nur annähernd die Realität abbilden. An verschiedenen Stellen sind dort jede Menge Fahrräder zu sehen, die offensichtlich schon lange nicht genutzt worden sind. Manche von ihnen sind stark verbeult und sogar mit anderen Rädern zu einem undefinierbaren Haufen verklumpt.
An einem Mittwochmorgen Anfang Mai ist zumindest ein gelber Anhänger vom Ordnungsamt mit einem Kabelbinder an einem Schrottrad zu finden. Darauf wird der Besitzer aufgefordert, sein Rad innerhalb von drei Wochen zu entfernen. Nach Ablauf der Frist drohe eine kostenpflichtige Entfernung und unter Umständen zusätzlich ein Bußgeld. Das eingetragene Datum auf dem Anhänger verrät jedoch, dass zu diesem Zeitpunkt aber bereits mehr als fünf Wochen vergangen sind.
Für das Bezirksamt entstehen durch die Beseitigung der Schrotträder keine Kosten, erklärt Claudia Leistner. Die komplette Beräumung werde von einem gemeinnützigen Verein übernommen. Dort werden die Fahrräder dann aufbereitet beziehungsweise ordnungsgemäß verwertet. Die aufbereiteten Fahrräder kommen demnach Bedürftigen zugute.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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