Zigarettenkippen gefährden die Umwelt
Ordnungsamt will ab Anfang Juli Schwerpunktkontrollen durchführen
Ab Anfang Juli soll es in Treptow-Köpenick Schwerpunktkontrollen zu weggeworfenen Zigarettenstummeln und anderen Müllsünden geben. Das Ordnungsamt wird im Bezirk unterwegs sein. Wer erwischt wird, muss sich auf hohe Bußgelder einstellen.
Für achtlos entsorgte Zigarettenstummel oder Zigarettenverpackungen werden laut Bußgeldkatalog zur Ahndung von Ordnungswidrigkeiten im Bereich des Umweltschutzes 120 Euro fällig. Bei Altreifen sind es bis zu 800 Euro, bei mehr als fünf Altreifen sogar bis zu 3000 Euro. Wer illegal Sperrmüll ablädt, kann mit bis zu 500 Euro pro Einzelgegenstand belangt werden. Bei größeren Gegenständen wie Kommoden oder Bettgestellen können es auch 1000 Euro sein. Ganz teuer wird es, wenn man Sperrmüll mit Schadstoffen, zum Beispiel Fernseher oder Kühlschränke, falsch entsorgt. In diesem Fall kann das Bußgeld auch bei bis zu 10 000 Euro liegen.
Besonders im Auge haben die Mitarbeiter des Ordnungsamts aber die wohl häufigste Müllsünde: die Zigarettenkippe. „Zigarettenkippen können neben Chrom und Cadmium auch Arsen, Blei und Benzol enthalten. Regenfälle spülen die Schadstoffe aus den Filtern, die so in den Boden sickern oder in Gewässer gelangen können. Darüber hinaus leiden und sterben Tiere, die weggeworfene Stummel als Beute ansehen und verschlucken“, erklärt Bernd Geschanowski (AfD), Stadtrat für Öffentliche Ordnung, im Vorfeld der Schwerpunktkontrollen.
Allein eine einzige Kippe kann 40 bis 60 Liter sauberes Grundwasser verunreinigen. Jedes Jahr kommt es zudem hundertfach zu Anrufen beim Giftnotruf Berlin wegen verschluckter Zigarettenstummel bei Kindern. „Für die Berliner Straßenreinigung ist die Beseitigung weggeworfener Zigarettenreste mit großem Aufwand und für die Bevölkerung mit vermeidbaren Kosten verbunden“, sagt Bernd Geschanowski. Achtlos entsorgte Zigarettenkippen seien oftmals ein sichtbares Anzeichen eines wesentlich grundlegenderen Problems: der zunehmenden und sichtbaren Verwahrlosung im öffentlichen Raum. „Was bei der aufgerauchten Zigarette anfängt, schließt nicht selten auch Verpackungen, Elektroaltgeräte, Sperrmüll und kreuz und quer abgestellte E-Roller mit ein und hört erst bei Altreifen oder sogar Ölfässern am Straßenrand oder in Wäldern auf“, berichtet der Stadtrat.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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