Stromversorgung wandert unter die Erde
Stromnetz Berlin reißt Freileitungsmasten zwischen Köpenick und Lichtenberg ab

Der Abriss der 2,3 Kilometer langen Freileitung von Köpenick nach Lichtenberg hat begonnen. | Foto:  Bezirksamt Treptow-Köpenick
3Bilder
  • Der Abriss der 2,3 Kilometer langen Freileitung von Köpenick nach Lichtenberg hat begonnen.
  • Foto: Bezirksamt Treptow-Köpenick
  • hochgeladen von Silvia Möller

Seit einigen Jahren läuft der Rückbau von überirdischen Stromleitungen in Berlin. Nun ist der Startschuss für den Abriss der Freileitungsmaste einer 110 kV-Freileitung in Köpenick und Lichtenberg gefallen.

„Bis Ende 2033 wird der letzte der großen Masten des Stromverteilungsnetzes aus dem Stadtbild verschwunden sein. Das bedeutet zugleich, dass wir kräftig investieren müssen. Denn Hochspannungsleitungen sind natürlich für das Berliner Stromnetz auch weiterhin unverzichtbar – nur eben unterirdisch verlegt“, sagte Stromnetz-Berlin-Geschäftsführer Dr. Erik Landeck bei einem Baustellentermin Anfang Mai am Freileitungsmast an der Spree nahe dem Fritz-König-Weg in Oberschöneweide.

Dr. Erik Landeck, Geschäftsführer der Stromnetz Berlin GmbH, und Bürgermeister Oliver Igel am 3. Mai beim Baustellenbesuch am Freileitungsmast nahe dem Fritz-König-Weg. | Foto: Stromnetz Berlin GmbH
  • Dr. Erik Landeck, Geschäftsführer der Stromnetz Berlin GmbH, und Bürgermeister Oliver Igel am 3. Mai beim Baustellenbesuch am Freileitungsmast nahe dem Fritz-König-Weg.
  • Foto: Stromnetz Berlin GmbH
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Nach Angaben des landeseigenen Unternehmens umfasst das Berliner Stromnetz heute rund 35 600 Kilometer Kabel und Freileitungen. Darüber werden rund 2,3 Millionen Haushalte und Gewerbetreibende mit Strom versorgt. Etwa 99 Prozent sind unterirdisch installiert. „Das erhöht die Versorgungszuverlässigkeit und macht das Netz weniger anfällig, zum Beispiel gegen Wettereinflüsse“, erklärt die Stromnetz Berlin GmbH den Vorteil. Im Hochspannungsbereich liegen demnach bisher aber erst rund 80 Prozent der Leitungen unter der Erde. Deshalb wurde bereits vor einigen Jahren ein Rückbauprogramm für die jetzt noch verbliebenen rund 46 Kilometer 110 kV-Freileitungen im Stadtgebiet verabschiedet.

In Treptow-Köpenick und Lichtenberg wurde inzwischen eine neue unterirdische Hochspannungskabeltrasse mit vier 110 kV-Kabelsystemen zwischen dem Netzknoten Wuhlheide und dem Heizkraftwerk Klingenberg fertiggestellt. Laut der Stromnetz Berlin GmbH handelt es sich dabei um eine „leistungsfähige Stromtransportleitung“. Diese sei die Voraussetzung dafür, dass die bestehende Freileitung, die bisher die beiden Stromverteilungsstandorte verbindet, nun abgebaut werden kann. Insgesamt müssen 2,3 Kilometer Freileitung und die dazugehörigen Hochspannungsmasten abgerissen werden. Die Leitungen verlaufen unter anderem entlang der Spree an der Köpenicker Chaussee und der Rummelsburger Landstraße. Mit dieser Maßnahme werde in eine weiterhin zuverlässige Stromversorgung investiert, für mehr Lebensqualität in der Stadt gesorgt und zugleich Platz für die weitere Stadtentwicklung geschaffen, heißt es.

„Lange Zeit gehörten Freileitungen zum Stadtbild. Mit der Modernisierung des Stromverteilungsnetzes gibt es nun neue und leistungsfähigere Höchstspannungsleitungen unterirdisch, welche die Energiewende mit den verschiedenen Anforderungen ans Netz unterstützen und die Versorgungssicherheit stärken“, äußerte sich Treptow-Köpenicks Bürgermeister Oliver Igel (SPD). „Der sorgsame Rückbau der alten Leitungen schafft Platz für Stadtentwicklung und wirkt sich positiv auf das Landschaftsbild aus.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 704× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.462× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.511× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.