Ein Stück Umwelt retten
Tara Rödel leitet ehrenamtlich die NABU-Gruppe im Bezirk
Seit einem Jahr gibt es in Treptow-Köpenick eine neue bezirkliche Gruppe des Naturschutzbundes (NABU). Tara Rödel aus Friedrichshagen hat sie gegründet und leitet sie seitdem auch.
„Die alte Gruppe war in den vergangenen Jahren immer weiter geschrumpft und schließlich eingeschlafen. Das wollte ich ändern, weil mir Naturschutz schon immer am Herzen lag“, erzählt die 53-Jährige, die vom Freiwilligenzentrum Sternenfischer als „Stern des Monats September“ vorgestellt wurde.
Nach ihrem Abitur begann sie ein Biologiestudium. Danach wollte sie bei Greenpeace einsteigen und „die Welt retten“. So sei jedenfalls der Plan gewesen. „Ich habe aber schnell gemerkt, dass das Studium nicht meinen Vorstellungen entsprach und bin in den medizinischen Bereich gewechselt“, berichtet sie. Mehr als 20 Jahre habe sie als Krankenschwester in der Notaufnahme gearbeitet. Seit einigen Jahren ist sie freiberuflich tätig. „So kann ich meine Zeit flexibler einteilen und die NABU-Gruppe leiten.“ Etwa vier Stunden in der Woche wendet sie für Verwaltungsarbeit auf. Hinzu kommen zahlreiche Aktionen. „Beim Neustart haben wir erstmal sondiert, welche Probleme es in unserem grünen Bezirk gibt und welche Interessen bei den Mitgliedern. So sind einige Arbeitsgruppen entstanden: die AGs Amphibienschutz, Gewässerschutz, Nistkästen, Blühwiesen, Baum, Müll“, erklärt Tara Rödel. Die monatlichen Treffen der NABU-Gruppe haben bislang ausschließlich über die Online-Plattform Zoom stattgefunden.
„Nur bei den Aktionen haben wir uns vor Ort getroffen. So im Frühjahr, als wir den Krötenzaun zwischen dem S-Bahnhof Rahnsdorf und dem Müggelseedamm repariert und die Kröten über die Straße getragen haben. Dann beim Anbringen von Nistkästen und beim Müll sammeln. Und im Sommer, als wir 80 Rehkitze aus den Feldern um Bernau gerettet haben“, gibt die Friedrichshagenerin Einblicke in ihre ehrenamtliche Arbeit. „Mir geben diese Aktionen das gute Gefühl, wenn schon nicht die Welt, dann wenigstens ein Stück Umwelt zu retten. Das hilft gegen die Ohnmacht und Hilflosigkeit, die man angesichts der vielen Krisen empfindet. Und ich treffe Menschen, die das Gleiche wollen und sich ebenso engagieren.“
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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