Berlins neue Riesen-Regentonne
Vor den Toren der Stadt geht ein großes Regenrückhaltebecken in Betrieb

Journalisten im Innern des Speichers. Hier können bald 50 000 Kubikmeter Regenwasser zwischengelagert werden. | Foto: Ralf Drescher
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Vor den Toren Berlins befindet sich im Schönefelder Ortsteil Waßmannsdorf eines der größten Klärwerke der Berliner Wasserbetriebe. Dort geht jetzt ein riesiger Mischwasserspeicher in den Probebetrieb.

Wie eine riesige Regentonne sieht der an einen Weltkriegsbunker erinnernde Betonklotz nicht aus. Er hat aber genau diese Funktion. Bei starken Regenfällen läuft jedes Mal in Berlin nach einigen Stunden die Mischwasserkanalisation über und mit Abwasser verunreinigter Regen gelangt über Überläufe in Spree und Teltowkanal. Dieses Wasser soll künftig im 70-mal 70 Meter großen und zwölf Meter hohen Betonwürfel zwischengespeichert werden. Sobald der Regen vorbei ist und die Klärstufen wieder Kapazität frei haben, wird das verschmutzte Wasser im Klärwerk aufbereitet. Bis zu 50 000 Kubikmeter können zwischengespeichert werden.

Dafür verfügt der Riesenspeicher über einige technische Raffinessen. Damit mitgeschwemmter Straßenkehricht nicht am Grund des Becken abgelagert wird, sind vier „Schwallduschen“ eingebaut. Sobald Sensoren Ablagerungen melden, stürzen 20 Kubikmeter Wasser eine Rundung herab und schwemmen die festen Stoffe zum Ablauf. Rund 16 Stunden dauert es, bis der Inhalt des Speicherbeckens das Klärwerk durchlaufen hat und von 97 Prozent aller Schadstoffe befreit über Nuthe und Grenzgraben in den Teltowkanal geleitet wird.

Der Bau des Regenspeichers ist Teil eines Bauprogramms, in dass die Wasserbetriebe allein in Waßmannsdorf bis 2024 rund 275 Millionen Euro investieren. Dafür entstehen auch noch zwei neue Reinigungslinien und eine zusätzliche Reinigungsstufe, die auch Phosphor noch besser aus den Abwässern entfernt.

Pro Jahr werden in Waßmannsdorf 180 000 Kubikmeter Abwässer gereinigt. Das kommt vor allem aus Treptow-Köpenick, aus Marzahn und Hohenschönhausen sowie mehreren Brandenburgischen Gemeinden. Nur dieses eine Klärwerk der Berliner Wasserbetriebe behandelt die flüssigen Hinterlassenschaften von 1,2 Millionen Berlinern und 120 000 Brandenburgern.

In den nächsten Tagen soll der Regenspeicher im Rahmen des Probebetriebs erstmals gefüllt werden. Ab März 2019 ist die Riesen-Regentonne dann dienstbereit.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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