"Dringend benötigter Ausbauschub“
Einrichtung von Ladestellen für E-Autos kam in diesem Jahr schneller voran
Der Bezirk hat in diesem Jahr wichtige Fortschritte beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge verzeichnen können. Kamen 2022 insgesamt 30 öffentliche Ladepunkte hinzu, so konnten dieses Jahr allein 49 Laternenladepunkte in Betrieb genommen werden.
Mehr als 50 weitere Standorte könnten bei günstigen Witterungsbedingungen noch bis Jahresende realisiert werden. Das teilte das Bezirksamt Mitte November in einem Zwischenfazit mit. „Ich freue mich, dass demnächst in vielen Ortsteilen von Treptow-Köpenick solche Ladeeinrichtungen in unmittelbarer Nähe von Wohnungen für Fahrerinnen und Fahrer von Elektroautos zur Verfügung stehen. Den Ausbauschub hat der Bezirk dringend benötigt“, sagte Bürgermeister Oliver Igel, nachdem er das Laden an einer Laterne in Adlershof getestet hatte.
Deutlicher Zuwachs
Ein leistungsfähiges Ladeinfrastrukturnetz gilt als zentrale Voraussetzung, um den Umstieg auf das Elektroauto zu erleichtern. Neben den privaten Flächen, wovon es inzwischen immer mehr gibt, besonders im Technologiepark Adlershof, sind auch die öffentlichen Parkplätze für den Ausbau der Ladestellen bedeutend. Noch immer schrecken viele Autofahrer davor zurück, sich ein E-Auto zuzulegen, weil sie befürchten, an vielen Orten nicht aufladen zu können. Da kommt es Treptow-Köpenick gerade gelegen, dass der Bezirk in diesem Jahr erstmals einen deutlichen Zuwachs an Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum erfährt.
Die Ladepunkte an Straßenlaternen verfügen über ein System mit vergleichsweise geringer Leistung von 3,7 Kilowatt. Sie sind damit nicht zum schnellen Aufladen geeignet und deshalb vor allem an Orten angebracht, an denen Elektroautos länger stehen können, beispielsweise über Nacht. Das Laden funktioniert nach Bezirksangaben mit einem Standardkabel Typ 2. Der Zugang ist ohne Abonnement möglich. Per Ad-Hoc-Zugang oder mittels RFID-Karte beziehungsweise über verschiedene Mobilitätsapps erfolgt die Autorisierung, sodass je nach Anbieter auch auf unterschiedlichen Wegen bezahlt werden kann.
Pilotprojekt an Laternen läuft seit 2019
Bei den Laternenladepunkten handelt es sich um ein 2019 ins Leben gerufenes Berliner Pilotprojekt im Rahmen des Forschungsvorhabens „ElMobileBerlin“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. Dieses Vorhaben, das bis Ende 2023 die Installation von bis zu 1000 Laternenladepunkten in den Außenbezirken Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Reinickendorf umfasst, wurde noch unter dem vorherigen Senat gestartet. Die bereits in Betrieb genommenen Laternenladepunkte wurden nach Auskunft des Bezirksamts zunächst aufgrund des laufenden Forschungsprojekts nicht markiert und beschildert. In Gebieten, wo die Ladepunkte besonders stark genutzt werden, plant die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt demnach, im kommenden Jahr die entsprechenden Anträge auf Beschilderung und Markierung beim Bezirk einzureichen.
Wie es weiter heißt, hat das Straßen- und Grünflächenamt darüber hinaus seit Januar 70 weitere Parkplätze für Elektrofahrzeuge mit AC-Ladepunkten für das normale Laden mit Leistungen von elf bis 22 Kilowatt an 35 Standorten genehmigt. Weitere sollen folgen. Das Auto im Bezirk zu laden, werde somit künftig einfacher und wirke sich positiv aus, erklärte Straßenstadträtin Dr. Claudia Leistner. „Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektroautos ist ein wichtiger Baustein, um Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen zu reduzieren, und leistet damit auch ein Beitrag für den Klimaschutz“, so die Grünen-Politikerin. Bis 2030 plane die für den Ausbau zuständige Senatsmobilitätsverwaltung entsprechend dem Berliner Modell für Treptow-Köpenick 126 AC- und DC-Ladepunkte sowie bis zu zwei Schnellladehubs durch die Berliner Stadtwerke Kommunalpartner GmbH.
Eine Übersicht zur öffentlich verfügbaren Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge gibt es unter energieatlas.berlin.de.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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