Viele Radfahrer auf Gehwegen unterwegs
Ordnungsamt stieß bei Schwerpunktaktion auf Unverständnis
Während einer Schwerpunktaktion vom 28. März bis 3. April hat das Ordnungsamt rund 430 Verstöße wegen unerlaubten Radfahrens auf Gehwegen dokumentiert.
Kontrolliert wurden eine Woche lang vorrangig Orte im Bezirk, die aufgrund eigener Beobachtungen und vermehrter Bürgerbeschwerden als besonders problematisch bekannt sind. Dazu gehörten die Bölschestraße, der Fürstenwalder Damm, Teile der Wendenschloß- und der Dörpfeldstraße, die Altstadt Köpenick, die Umgebung des S-Bahnhofs Grünau, die Elsen-, Kiefholz-, Baumschulen- und Lohmühlenstraße. Insgesamt stellten die Dienstkräfte der Fahrradstaffel im Ordnungsamt innerhalb einer Woche mehr als 430 Radfahrer fest, die unerlaubterweise den Gehweg oder eine Fußgängerzone befuhren. Rund 380 von ihnen erhielten infolgedessen eine Ordnungswidrigkeitenanzeige. Bei den restlichen Personen beließen es die Mitarbeiter bei mündlichen Verwarnungen. Zu Beginn der Woche begleitete die Polizei die Kontrollen zusätzlich.
Nicht bei jedem Kontrollierten kam die Schwerpunktaktion gut an. „Die Reaktionen reichten von Zuspruch und Verständnis bis hin zu deutlicher Ablehnung und auch Vorwürfen der Abzocke“, informiert der Bericht des Ordnungsamts. Viele Radfahrer hätten argumentiert, dass sie bestimmte Straßenabschnitte aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht befahren würden. Sie hätten stattdessen einen Ausbau der Radinfrastruktur gefordert.
„Für das Ordnungsamt, das zwar für Kontrollen des Fließverkehrs auf Gehwegen und in Fußgängerzonen zuständig ist, nicht aber für bauliche Veränderungen der Verkehrswege, ein immer wieder latentes Spannungsfeld, durch das es für die Dienstkräfte mit Augenmaß zu manövrieren gilt“, wie es heißt.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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