Es fehlt an Hotels im Südosten
Übernachtungen im Bezirk rückläufig / Bettenzahl könnte verdoppelt werden

Mathis Richter ist Geschäftsfüher des Tourismusvereins Treptow-Köpenick. | Foto: Ralf Drescher
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Der Bezirk hat eigentlich alles, was Touristen lieben. Wasser, Wandermöglichkeiten, Museen und andere kulturelle Einrichtungen. Trotzdem sind die Übernachtungszahlen im vorigen Jahr deutlich zurück gegangen.

Während Marzahn-Hellersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg sich über steigende Zahlen freuten, vermeldet das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg in Treptow-Köpenick einen Rückgang um 7,4 Prozent. Rund 651 000 Übernachtungen wurden gezählt. „Diese Zahlen haben uns nicht überrascht. Es gibt im Bezirk einfach zu wenig Gästebetten. Statt der vorhandenen 6000 könnten wir bis zu 12 000 Betten gebrauchen. Ein nicht geringer Teil davon befand sich in Ferienwohnungen. Viele Besitzer haben nach dem Zweckentfremdungsverbot aber keine Genehmigung beantragt, sondern die Unterkünfte abgemeldet“, berichtet Mathis Richter, Geschäftsführer des Tourismusvereins Treptow-Köpenick.

Im Bezirk gibt es derzeit 42 Hotels. Mindestens zwei weitere Projekte stehen vor dem Baustart, darunter das Leonardo Hotel Berlin am S-Bahnhof Adlershof (380 Betten) und ein Hotel im Rahmen des Projekts „Am Generalshof“ (50 Betten) an der Alten Spree.

„Die Eröffnung des Flughafens BER wird die Region sichtbar verändern. Wenn wir wollen, dass Besucher den Bezirk nicht nur für die Durchfahrt in die Innenstadt nutzen, müssen wir entsprechende touristische Angebote machen. Das könnten auch Hotels mit speziellen Angeboten sein, mit Prioritäten für Nachhaltigkeit, mit veganer Ernährung oder Wasser- und Radsport“, erklärt Mathis Richter.

Die aktuelle Coronakrise könnte dem Bezirk auch in diesem Jahr eine negative Bilanz bei Übernachtungszahlen einbringen. Nach Aussage des Experten haben bereits mehrere touristisch orientierte Unternehmen wirtschaftliche Schwierigkeiten. Gruppenreisen wurden storniert und Tagungen mit Übernachtung wurden ebenfalls abgesagt. „Mehrere Hoteliers haben von Ausfällen bis zu 37 Prozent berichtet“, erklärt Mathis Richter.

Den Gästen, die trotzdem kommen, will man aber weiter gute Angebote machen. Ende März bekommt die Tourismusinformation am Schlossplatz, die pro Jahr rund 88 000 Besucher hat, Zuwachs an anderer Stelle. Dann wird endlich der neue Infopavillon am Treptower Hafen eröffnet.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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