Kitaneubauten verspäten sich
Lichtenberg meldet bei fast allen Bauvorhaben Verzögerungen

Bei den meisten Kita-Bauprojekten im Bezirk kommt es zu Verzögerungen. Das musste das Bezirksamt in seiner Antwort auf eine Anfrage des Verordneten Henning Wolff (SPD) eingestehen.

Anlass für Wollfs Anfrage waren offensichtliche Verzögerungen beim Bau einer Kita in der Gotlindestraße. Das dafür benötigte Grundstück hatte das Bezirksamt bereits Ende 2019 erworben und Anfang 2021 beräumen lassen. Seitdem liegt es brach, ohne das ein Baubeginn zu beobachten ist. Anfang 2022 hatte das Bezirksamt angekündigt, dass die Kita bis 2024 errichtet werden sollte. Nun teilt das Bezirksamt mit, dass zwar ein Träger für die Kita gefunden wurde, dieser aber bereits im August 2023 das Bezirksamt informiert hatte, seine Planungen stoppen zu müssen. Einen Termin für die Fertigstellung der Kita kann das Bezirksamt deshalb nicht nennen. Erklärt wird stattdessen, dass die Verzögerung bei diesem Bauvorhaben durch die Fertigstellung einer Kita in der Gudrunstraße kompensiert werden könne. Bei der kommt es allerdings auch zu massiven Verzögerungen, wie der Verordnete erfuhr.

Henning Wolff stört vor allem die Kommunikation: „Ich erwarte, dass das Bezirksamt nicht nur dann an die Öffentlichkeit geht, wenn es positive Meldungen zu verkünden gibt. Die Eltern im Nibelungenviertel rechnen mit den Kitaneubauten und haben ein Recht darauf, vom Bezirksamt über Verzögerungen rechtzeitig informiert zu werden. Schließlich sind sie auf die Kitaplätze angewiesen.“ Die Sprecherin der SPD-Fraktion im Jugendhilfeausschuss, Lisa-Marie Sager, sagt: „Die Schaffung von Kitaplätzen muss Priorität in einem Bezirk haben, der als ‚familienfreundlich‘ ausgezeichnet ist. Offensichtlich ist das Bezirksamt nicht gewillt, über Verzögerungen transparent zu informieren.“ Auf Wolffs Frage „Bei welchen anderen in Planung oder im Bau befindlichen Kitas im Bezirk gibt es Verzögerungen von mehr als drei Monaten gegenüber der ursprünglich kommunizierten Fertigstellung, und was sind jeweils die Gründe hierfür?“ antwortet das Bezirksamt: „Bauvorhaben von Kitas liegen in den Händen der jeweiligen Kitaträger beziehungsweise der Baufirmen oder Investoren. Das Bezirksamt erfragt regelmäßig die Planungsstände. Diese werden im jährlichen Lichtenberger Kindertagesstättenentwicklungsplan (KEP) in der Maßnahmeliste ausgewiesen. Im Ergebnis sind bei fast allen Bauvorhaben Verzögerungen gegenüber den ursprünglichen Planungen zu beobachten.“

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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