Trotz Pandemie boomt das Baugeschehen
Stadtrat Kevin Hönicke zieht positive Bilanz und kann auf weitere geplante Vorhaben verweisen

An der Frankfurter Allee 218 baut die Howoge ein 64 Meter hohes Wohnhaus. Auf dem Dach soll es eine Windkraftanlage geben. | Foto: Bernd Wähner
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„Trotz Pandemie haben wir durchgezogen“, fasst Stadtentwicklungsstadtrat Kevin Hönicke (SPD) die Bilanz der zurückliegenden Monate im Bezug auf das Baugeschehen zusammen.

„Weder beim Bau von Kitas und Schulen, noch bei der Genehmigung und beim Bau von Wohnungen ist in Lichtenberg pausiert worden. Das trifft auch auf Bürgerbeteiligungen zu. Da ist viele digital und hybrid gelaufen.“ Während berlinweit die Zahl der neu gebauten Wohnungen zurückging, sind in Lichtenberg auch 2020 zirka 2000 neue Wohnungen fertiggestellt worden. Und es geht temporeich weiter. Ein Beispiel ist das Projekt Q218 der Howoge. Die lässt an der Frankfurter Allee 218 ein Hochhaus mit 394 Wohnungen in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Lichtenberg errichten.

Ein Leuchtturm-Projekt ist das Bauvorhaben in mehrfacher Hinsicht. Es wird im KfW-Effizienzhaus-Standard 55 errichtet. Das heißt, dass das Gebäude über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, eine dezentrale Stationen für Warmwassererzeugung, Ladestationen für E-Autos und ein riesiges Fahrradparkhaus verfügen wird. Die Hälfte der Ein- bis Vierzimmer-Wohnungen entsteht als Sozialwohnungen. Des Weiteren wird das Hochhaus so gebaut, dass auf seinem Dach eine Windkraftanlage errichtet werden kann. Der Bauantrag dafür soll noch in diesem Monat gestellt werden. Zuspruch gibt es aus dem Bezirk. Doch das letzte Wort hat der Senat.

Fertiggestellt hat die Howoge ihr Hochhaus an der Frankfurter Allee/Ecke Möllendorffstraße. Hier errichtete sie ihr „Quartier am Rathauspark" mit 387 Wohnungen sowie einer Kita. Gebaut wurden auch Büro- und Gewerbeflächen. Ein Teil davon befindet sich in einem 64 Meter Büroturm. In dieses Quartier zog auch die Unternehmenszentrale der Howoge um. Ein Neubauvorhaben plant die Howoge an der Wiecker Straße 8 in Neu-Hohenschönhausen. Als die ersten Pläne für eine Blockrandbebauung bekannt wurden, gab es Anwohnerproteste. Ein integrativer Nachbarschaftsgarten würde dem Neubau zum Opfer fallen, befürchteten die Anwohner. Seit gut einem Jahr steht die Howoge mit ihnen im Austausch, um eine Lösung zu finden, berichtet Kevin Hönicke. Entstehen sollen in der Blockrandbebauung, die auch vom Bezirksamt als sinnvoll erachtet wird, 90 Wohnungen. Einen Eindruck finden Interessierte auf https://formfollowsyou.com/wieckerstrasse/.

Bei den Planungen für die ehemalige Vertragsarbeitersiedlung an der Gehrensee-/Wollenberger Straße ist die Howoge ebenfalls mit im Boot. Für die Ruinenlandschaft entwickelt sie mit dem private Investor Belle Époque Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung ein neues Stadtquartier. Auf dem Gelände sollen bis zu 2200 Wohnungen, zwei Kitas, einer Grundschule sowie Flächen für Gewerbe und Kultur entstehen. Derzeit läuft das Bebauungsplanverfahren. Sobald es abgeschlossen und der Bebauungsplan beschlossen ist, könnte mit dem Rückbau der Ruinen begonnen werden. Danach ist mit zirka dreieihalb Jahren Bauzeit zu rechnen.

Doch nicht nur an Wohnungsbauprojekten wird gearbeitet. Die BVG plant zum Beispiel möchte auf ihrem Betriebshof an der Indira-Gandhi-Straße 75 eine ehemalige Kommissionier-Halle zur Werkstatt für Elektrobusse umbauen. Des Weiteren plant die TopFarmers GmbH an der Köpenicker Chaussee 42-45 einen neuen Standort. Bekannt ist das Unternehmen als Betreiberin der StadtFarm im Landschaftspark Herzberge. Die dort erfolgreich umgesetzte Verbindung von innerstädtischer Fischzucht und Gemüseproduktion soll künftig auch in Rummelsburg stattfinden. Dafür plant das Unternehmen etwa 2000 Quadratmeter Gewächshausfläche und eine zirka 200 Quadratmeter große Fischmastanlage. „Der Bauantrag liegt uns vor. Zum Ende des Sommers könnten die Bauarbeiten voraussichtlich beginnen“, berichtet Kevin Hönicke.

Auch weitere Infrastruktureinrichtungen sind geplant. Ein Beispiel ist das Grundstück an der Allee der Kosmonauten 20-22. Hier sollen eine Integrierte Sekundarschule und ein Gymnasium inklusive Sport- und Freiflächen für insgesamt 1564 Schüler entstehen, errichtet in Holzmodulbauweise im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive von der Howoge. Baubeginn ist dieses Jahr, Fertigstellung 2024.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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