Bezirk setzt Aus- und Neubau fort
4000 neue Kitaplätze bis 2024
Die Erweiterung der Kapazität an Kita-Plätzen im Bezirk geht mit großen Schritten voran.
Nächster Höhepunkt wird im Sommer die Eröffnung der größten Kita Berlins an der Goeckestraße 25/26 in Alt-Hohenschönhausen. Dabei handelt es sich um die Kita „Tausendfüßler“ der gemeinnützigen Kinder und Jugend der Volkssolidarität Berlin GmbH. In der Kita werden derzeit bereits 250 Kinder betreut. In einem modernen Neubau entstehen weitere 108 Plätze, sodass die Kita ab August 358 Kinder betreuen kann. Der Neubau kostet 4,2 Millionen Euro. Davon werden 2,7 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt (SIWA) des Landes zur Verfügung gestellt. Die übrigen Mittel stellt der Volkssolidarität-Landesverband bereit. Die Kita befindet sich auf einem Grundstück des Landes Berlin. Es wurde der Volkssolidarität in Erbbaupacht zur Verfügung gestellt.
Das ist nur ein Baustein einer Reihe von Neubauten und Kita-Erweiterung, die in den zurückliegenden fünf Jahren stattfanden beziehungsweise noch stattfinden. „Beim Platzausbau ist Lichtenberg in der Spitzengruppe in Berlin. Berlinweit ist es eine absolute Ausnahme, dass ein Bezirk in dieser Größenordnung in die Schaffung von Kitaplätzen investiert“, sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke).
Seit 2017 wurden im Bezirk 23 neue Kitas eröffnet und die Kapazitäten in 32 Bestandskindertagesstätten erweitert. Insgesamt gibt es 159 Kitas. Und der Bezirk nimmt in erheblichem Maß eigene Finanzmittel in die Hand, um unter anderem Bauvorhaben des kommunalen Kita-Eigenbetriebs NordOst zu unterstützen. Bislang waren es insgesamt 14,85 Millionen Euro. Allein schon die demografische Entwicklung erfordere es, stetig neue Plätze zu schaffen, so Grunst weiter.
Derzeit leben im Bezirk rund 20 000 Kinder unter sieben Jahren. Insgesamt haben Lichtenberger Kitas Platzkapazitäten für 16 709 Kinder. Angeboten werden können derzeit allerdings nur 15 800 Plätze. Hinzu kommen rund 260 Plätze in der Tagespflege, Tendenz steigend. Der Grund für die Lücke ist, dass es den Trägern an Erzieherinnen und Erziehern mangelt. Die Bezirke und das Land haben mit einer Fachkräfteoffensive bereits einiges erreichen können. Doch der Personalmangel bleibt allgegenwärtig.
Um Fachkräfte zu bekommen, wird auf Quereinstieg, mehr Vollzeitausbildung, finanziell geförderte Umschulungen, Aufstockung der Ausbildungskapazitäten, Anerkennung von ausländischen Abschlüssen und von berufsverwandten Ausbildungen gesetzt. Der Fachkräftemangel stelle in vielen Einrichtungen eine Belastung dar.
Trotzdem setzt Lichtenberg sein Kita-Ausbau-Programm fort, in der Hoffnung, dass es künftig auch einen Zuwachs an Fachkräften gibt. Laut bezirklichem Kindertagesstätten-Entwicklungsplan sollen bis 2024 insgesamt 4000 weitere Plätze zur Verfügung stehen. Um das zu erreichen, sichert der Bezirk derzeit unter anderem Grundstücke, die sich als Standort eignen. Koordiniert werden soll die Schaffung neuer Plätze von einer bezirksinternen Kita-Leitstelle. Und in einem Kita-Forum soll der Austausch zwischen den Trägern gefördert werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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