Schulhöfe am Wochenende öffnen?
Bezirksamt soll prüfen, unter welchen Voraussetzungen das möglich wäre
Die Schulhöfe sind mit Spielflächen und Sportgeräten ausgestattet, aber an Wochenenden, Feiertagen und oft auch in den Ferien nicht zu nutzen.
Dabei wurde und wird viel öffentliches Geld in die Gestaltung gesteckt, in Grünflächen und Sportanlagen. In vielen Wohngebieten gibt es indes nur wenige und mitunter sehr kleine Spielplätze. Es sei daher nicht nachvollziehbar, dass an Tagen, an denen kein Schulbetrieb stattfindet, die Höfe nicht öffentlich genutzt werden können, so die Linke in der BVV. Der grüne Campus Malchow mache seit Jahren vor, dass es anders geht. Das Gelände ist auch außerhalb der Schultage geöffnet und wird auch rege genutzt.
Sicher lässt sich Beschädigung nicht immer ausschließen. Wer dies aber böswillig tun will, wird auch von einem Zaun um einen Schulhof nicht abgehalten, heißt es aus der Fraktion. Selbstverständlich müssten auf Schulhöfen Verhaltensregeln gelten, wie Rauch- und Hundeverbot. Den Antrag der Linken, die Schulhöfe in Zuständigkeit des Bezirks an ungenutzten Tagen zu öffnen, lehnte die Mehrheit der Verordneten zwar ab. Aber in einem geänderten Antragstext wurde das Bezirksamt gebeten, darzustellen, unter welchen Voraussetzungen dies möglich wäre.
„Grundsätzlich ist eine Öffnung der Schulhöfe ein begrüßenswertes Anliegen“, erklärt Schulstadtrat Martin Schaefer (CDU) nach der Prüfung durch das Bezirksamt. Zur Umsetzung brauche es aber eine umfassende Prüfung der Örtlichkeit, eine Umgebungsbewertung und eine Beteiligung der Schule. Außerdem spiele Lage und Beschaffenheit des Schulhofs eine zentrale Rolle. „Es entstehen Sachkosten, Kosten wegen des erhöhten Müllaufkommens und Kosten für den erhöhten Unterhalt der Spielgeräte und Flächen“, so Schaefer. Zudem sei die Haftungsfrage rechtlich zu bewerten. All diese Kosten lassen sich derzeit noch nicht beziffern. „Der höchste Faktor wird sich aber in den Personalkosten der Hausmeister widerspiegeln“, so Schaefer. Um die Pflege zu gewährleisten, wären zusätzliche Personalstellen nötig. Die Hausmeister müssten unter Umständen im Schichtbetrieb und am Wochenende im Einsatz sein. Bezogen auf alle infrage kommenden Schulhöfe wären 26 zusätzliche Stellen zu schaffen, was einem Jahresvolumen von 1,07 Millionen Euro entspricht. Und die wären aus dem Bezirkshaushalt zu finanzieren. Es bedürfe also politischer Entscheidungen in den Haushaltsberatungen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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