Erinnern mit innovativem Programm
Anna Maria Katz leitet den neuen Fachbereich Museum und Geschichte im Bezirk

Anna Maria Katz ist Leiterin des neugebildeten Fachbereichs Museum und Geschichte. | Foto:  Bernd Wähner
  • Anna Maria Katz ist Leiterin des neugebildeten Fachbereichs Museum und Geschichte.
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Im Bezirksamt gibt es seit dem 1. Dezember einen Fachbereich Museum und Geschichte. Dessen Leiterin ist Anna Maria Katz.

Darin sind das Museum Lichtenberg im Stadthaus sowie das Mies van der Rohe Haus unter einer Leitung vereint. Und seine neue Leiterin ist noch ganz frisch in der Stadt. „Berlin ist eine spannende Stadt und so ein neuer Fachbereich ist eine neue Herausforderung. Und nun bin ich gespannt, was der Bezirk und die Stadt alles zu bieten haben und welche Herausforderungen mich erwarten“, sagt Anna Maria Katz.

Sie studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Alte Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster. 2012 übernahm sie die Projektleitung des Jahresausstellungsprogramms „F.A.K. 2012“ des Fördervereins Aktuelle Kunst Münster. Es folgten ein wissenschaftliches Volontariat an der Staatsgalerie Stuttgart und ein Lehrauftrag am Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart. 2015 war sie als Kuratorin am Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt und 2016 als Assistenz der Geschäftsführung kuratorisch an der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart tätig. Weitere Etappen führten sie als Kuratorin an das neu gegründeten Kunstforum Hermann Stenner in Bielefeld und zuletzt als Kulturreferentin nach Coesfeld.

Die ersten Wochen im Amt nutzte Anna Maria Katz, um sich im Bezirk zu orientieren und mit ihren Teams das Programm für 2022 zu planen. Erster wichtiger Programmpunkt in diesem Jahr war die Projektion der Namen von vertriebenen und ermordeten Jüdinnen und Juden an die Giebelwand des Stadthauses an der Türrschmidtstraße 24 anlässlich des Internationalen Gedenktags für die Opfer des Holocaust am 27. Januar. Und Anfang Februar konnte im Museum die beeindruckende Sonderausstellung „4000 Meter Lichtenberg. Die B1 zwischen Ringbahn und Gensinger Viertel“ eröffnet werden, die noch bis zum 27. März zu besichtigen ist. Dort sind Fotografien des Fotografen Peter Thieme zu sehen, der seit 1991 in einer Langzeitstudie den Bezirk untersucht.

Im Mies van der Rohe Haus an der Oberseestraße 60 kann die Fachbereichsleiterin auf ein eingespieltes Team bauen. Dort ist bis zum 27. März die Ausstellung „Im Sturz durch Raum und Zeit“ mit Kunstwerken und Arbeiten von Gregor Hildebrandt zu sehen. Geplant wird hier unter anderem eine zehnteilige Vortragsreihe.

Die Planung des Programms der beiden Häuser ist der eine Teil der Aufgaben von Anna Maria Katz. „Darüber hinaus soll die Erinnerungskultur im Bezirk weiter gestärkt und durch neue Vermittlungsmethoden erlebbarer gemacht werden“, sagt sie. „Lichtenberg ist ein sehr vielfältiger Bezirk. Er entstand aus unterschiedlichen Dörfern, hat eine wechselvolle Geschichte und brachte viele Persönlichkeiten hervor“, so Anna Maria Katz. „Geschichte verläuft aber nicht in einer geraden Linie. Es gibt viele Facetten. Ich sehe es als meine Aufgabe, diesen Pluralismus in der Geschichte sichtbarer und erlebbarer zu machen. Es soll jeder und jedem ermöglicht werde, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, sich zu erinnern und von der Geschichte aus Gegenwart zu reflektieren. Dieses Erinnern gehört zu unserer Kultur und deshalb ist für mich Erinnerungskultur so wichtig.“

Anne Maria Katz will deshalb mit ihren Teams ein Programm zusammenstellen, das auch innovative Formen der Erinnerungsarbeit und interdisziplinäre Projekte beinhaltet. Wichtig ist ihr außerdem, museumspädagogische Angebote zu etablieren. Man darf gespannt sein, womit der neue Fachbereich Museum und Geschichte in den nächsten Monaten überraschen wird.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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