Sie helfen Nachbarn und Geflüchteten
Die Ehrenamtskarte für besonderes Engagement gibt es als Dankeschön vom Bezirk

Ingeborg Jankolow (links), Raied Al Darwish und Annemarie Grahl bekamen die Ehrenamtskarte. | Foto: Bernd Wähner
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Mit der Verleihung der Ehrenamtskarte bedankte sich das Bezirksamt zum Ende dieses herausfordernden Jahres bei Menschen, die sich besonders eingesetzt haben.

Vorgeschlagen wurden sie von der Oskar-Freiwilligenagentur Lichtenberg. Überreicht wurde ihnen die Karte von Sabine Iglück von der Stabsstelle Bürgerbeteiligung des Bezirksamts.

Seit knapp zwei Jahren engagiert sich Annemarie Grahl im BENN-Projekt in Hohenschönhausen Nord. BENN ist die Abkürzung für das Programm „Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften“. Es wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen aufgelegt, um das Zusammenleben in bestimmten Kiezen zu fördern. Annemarie Grahl erfuhr von diesem Projekt, als sich die Oskar-Freiwilligenagentur in der Begegnungsstätte am Warnitzer Bogen vorstellte.

Zunächst unterstützte sie Schulkinder mit Leseförderung. Inzwischen hilft sie vor allem erwachsenen Geflüchteten im Sprach-Café des Projekts. „In jeder Woche bin ich zwei, drei Stunden da und wir reden miteinander“, berichtet sie. Damit erhalten die Geflüchteten aus Syrien, Irak, Afghanistan und anderen Ländern die Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Nebenbei ist die 73-Jährige auch noch weiterhin in ihrer Begegnungsstätte aktiv, wenn diese geöffnet ist. Bis zu zehn Stunden kommen da schon mal in der Woche zusammen.

Für Annemarie Grahl gab es als Anerkennung ebenso die Ehrenamtskarte, wie für Raied Al Darwish. Der 31-Jährige kam vor sechs Jahren nach Berlin. Nach einiger Zeit des Eingewöhnens nahm er an der Freien Universität ein Masterstudium der Arabistik auf, das er erfolgreich beendete. Inzwischen hat er eine Festanstellung als Integrationscoach beim Unternehmen BCS.

Bereits während seines Studiums entschied sich Raied Al Darwish, sich ehrenamtlich zu engagieren. Und als die Oskar Freiwilligenagentur zu Beginn der Pandemie Menschen suchte, die Nachbarschaftshilfe leisten, bot er sofort seine Hilfe an. Er übernahm die Betreuung einer älteren Dame, unterstützt sie beim Einkauf und hilft ihr auch sonst. Und obwohl er inzwischen einen Ganztagsjob hat, engagiert er sich weiterhin mindestens drei Stunden in jeder Woche.

Eine weitere Ehrenamtskarte erhielt Ingeborg Jankolow (71). Sie engagiert sich seit knapp zwei Jahren für geflüchtete Menschen. Zunächst führte sie ein Gartenprojekt mit Kindern in einer Flüchtlingsunterkunft durch. Danach unterstützte die ehemalige Lehrerin zwei junge Männer aus Eritrea beim Erlernen der deutschen Sprache. Später half sie einer Familie aus dem Irak mit vier Kindern mit Nachhilfeunterricht, bei Arzt- und Behördengängen. Sogar ein Fahrrad für die Tochter und Möbel organisierte sie. In einer Familie aus dem Irak gibt sie derzeit der Mutter und der Tochter Nachhilfeunterricht. Und als die Tochter in diesem Sommer zehn Jahre alt wurde, lud sie die ganze Familie zur Geburtstagsfeier in ihren Garten ein. Für die Mutter fand sie einen Kindergarten, in dem diese nun täglich hilft. Insgesamt engagiert sich Ingeborg Jankolow über fünf Stunden in jeder Woche freiwillig für diese Familie. Und auch in der Pandemie fand und findet sie stets Wege, mit ihr in Kontakt zu bleiben.

Weiterhin wurde die Ehrenamtskarte an Sibylle Häusler verliehen, die die Freiwilligenagentur als Engagement-Beraterin unterstützt, an Heike Pöppelmann, die unter anderem in einer Kirchengemeinde als Vorleserin und als Scout im Tierpark aktiv ist und an Mathias Hanzsch, der die Freiwilligenagentur mit seinem Datenbank-Wissen unterstützt. Die Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg ist 2017 als Zeichen des Danks und der Anerkennung eingeführt worden. Die Inhaber erhalten Vergünstigungen bei über 200 Partnern.

Weitere Informationen unter www.berlin.de/buergeraktiv/anerkennung/ehrenamtskarte/

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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