Er war der erste Bürgermeister
Oskar Ziethen engagierte sich für die Eingemeindung
Vor 90 Jahren verstarb Oskar Ziethen (1858-1932), langjähriger Ortsvorsteher und erster Bürgermeister Lichtenbergs. Unter seiner Ägide wurde Lichtenberg 1907 mit damals 69 000 Einwohnern eine eigene Stadt.
Ziethen war 1896 zum Amts- und Gemeindevorsteher Lichtenbergs berufen worden. Während seiner Amtszeit entstanden zahlreiche städtische Einrichtungen, Verkehrswege und Industrieansiedlungen. Oskar Ziethen engagierte sich seit 1912 außerdem für einen Zweckverband Groß-Berlin und nahm für Lichtenberg Verhandlungen über eine Vereinigung auf. Die Bildung von Groß-Berlin aus acht Stadt- und 59 Landgemeinden sowie 27 Gutsbezirken ist unter anderem ihm zu verdanken. 1920 wurde Lichtenberg ein Berliner Bezirk.
„Oskar Ziethen ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Lichtenberger Geschichte“, erklärt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). „Seine politische Tätigkeit und sein Einsatz für die Entwicklung Lichtenbergs prägen bis heute das Bild unseres Bezirks. Krankenhäuser, Industrie- und Verwaltungsbauten sowie Schulen, die während seiner Amtszeit gebaut wurden, existieren bis heute und sind Zeugen seiner Bemühungen, Lichtenberg zu einer Stadt und zu einem Teil von Berlin werden zu lassen.“
Im Jahre 1921 ging Oskar Ziethen in den Ruhestand, ließ sich aber für die konservative Deutschnationale Volkspartei von 1925 bis 1929 zum Stadtverordneten wählen. Als er am 26. Januar 1932 starb, wurde ihm aufgrund seiner Integrität aus allen politischen Parteien Würdigung entgegengebracht, auch gedachte man seines vermittelnden Einsatzes 1919 in den Tagen der Märzkämpfe in Lichtenberg.
Oskar Ziethen wurde 1858 als Offizierssohn in Stettin geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in Freiburg, Leipzig, Berlin und Greifswald. Bevor er nach Lichtenberg kam, war er Magistrat in Greifswald und Bürgermeister der Stadt Naugard in Pommern.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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