Neuer Beauftragter im Bezirksamt
André Wartmann unterstützt das Engagement gegen Antisemitismus

Mit André Wartmann hat das Bezirksamt seit dem 1. Juni einen Antisemitismusbeauftragten.

Die Stelle wurde auf Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eingerichtet und ist dem Bereich des Bürgermeisters zugeordnet.

Lichtenberg setzt damit seine kontinuierlich verfolgte Strategie fort, Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus zu bekämpfen und solide Strukturen zu schaffen, die diesen Formen der Diskriminierung begegnen können, erklärt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). Es ist ein breites Spektrum an Aufgaben, um die sich der Antisemitismusbeauftragte kümmern soll. Unter anderem wird er Vorträge in Schulen und Flüchtlingsheimen halten und dort Workshops anbieten. Außerdem wird er mit Vereinen Kontakt halten und Aktionen abstimmen, die sich um politische Bildungsarbeit kümmern und gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus engagieren.

"Notwendige Position"

„Trotz geschichtlicher Aufarbeitung und vielfältiger Maßnahmen steigt die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland und auch in Lichtenberg. Das bestätigt uns die Notwendigkeit einer solchen Position“, so Grunst.

Zuletzt sorgte Mitte Mai die Schändung des Gedenksteins an der Konrad-Wolf-Straße 91 für Entsetzen. Der Stein ist inzwischen wieder gereinigt und wieder eingeweiht worden. Auch der Brandanschlag auf die Kiezkneipe „Morgen wird besser“ an der Fanningerstraße, die von einem jüdischen Wirt betrieben wird, sorgte im August vergangenen Jahres für Empörung in der Lichtenberger Zivilgesellschaft. Diese Vorfälle, aber auch andere antisemitische Vorfälle belegen, dass noch viel zu tun ist, um Antisemitismus aus den Köpfen von Menschen zu bekommen, so Michael Grunst. Zu den Aufgaben des Antisemitismusbeauftragten wird es deshalb auch gehören, Ansprechpartner für Opfer zu sein sowie Kontaktperson für die jüdische Gemeinde und jüdische Organisationen im Bezirk. Er soll auch jüdische Bezirksgeschichte weiter aufarbeiten. André Wartmann scheint für diese Aufgaben genau der Richtige zu sein. Er hat einen Masterabschluss in Interdisziplinärer Antisemitismusforschung und arbeitete unter anderem im Jüdischen Museum, im Jüdischen Forum für Demokratie und Antisemitismus sowie im Pädagogischen Dienst der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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