Justizsenatorin besucht Gedenkstätte und Tierpark
Auf Stippvisite in Lichtenberg

Direktor Helge Heidemeyer (2.v.r.) und Referent Florenz Heldermann (rechts) begrüßen Felor Badenberg, Danny Freymark (3.v.l.), Martin Pätzold (3.v.r.) und Alexander J. Herrmann in der Gedenkstätte Hohenschönhausen. | Foto: Bernd Wähner
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  • Direktor Helge Heidemeyer (2.v.r.) und Referent Florenz Heldermann (rechts) begrüßen Felor Badenberg, Danny Freymark (3.v.l.), Martin Pätzold (3.v.r.) und Alexander J. Herrmann in der Gedenkstätte Hohenschönhausen.
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Die Gedenkstätte Hohenschönhausen wird jährlich von knapp 400 000 Menschen besucht. Diese lassen sich von Zeitzeugen durch das einstige Stasi-Gefängnis führen oder nehmen an historisch-politischen Seminaren teil. Mehr über die Arbeit in der Gedenkstätte und deren Perspektive erfuhr Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) bei einem Besuch im Rahmen ihrer Stippvisite im Bezirk Lichtenberg.
Zu diesem Besuch des Bezirks hatten sie die Abgeordnetenhausmitglieder Danny Freymark und Martin Pätzold (beide CDU) eingeladen. In der Gedenkstätte erfuhr die Senatorin, dass diese Haftanstalt im Sommer 1945 zunächst vom sowjetischen Geheimdienst KGB eingerichtet wurde. 1951 übernahm die Staatssicherheit das Gefängnis und erweiterte es.
Etwa 16 000 Führungen durch die Gedenkstätte übernahmen Zeitzeugen in diesem Jahr, berichtet der Gedenkstätten-Direktor Helge Heidemeyer. Rund 60 Prozent der Besucher sind Schüler. Außerdem fanden über 300 historisch-politische Seminare statt. Dass es nur halb so viele Seminare und rund 1000 Führungen weniger waren, als im zurückliegenden Jahr 2023, liege unter anderem an gestiegenen Kosten in den Bereichen Energie, Personal und Dienstleistungen, erklärt Heidemeyer.
Bei einer Führung durch die Gebäude der Gedenkstätte konnte sich Felor Badenberg, begleitet von Danny Freymark, Martin Pätzold und vom Rechtspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Alexander J. Herrmann ein Bild von den früheren Haftbedingungen machen. Im anschließenden Gespräch mit Helge Heidemeyer ging es unter anderem um die finanzielle Ausstattung der Gedenkstätte. Deren Arbeit wird aus Mitteln des Landes Berlin und des Bundes finanziert. Nach bisherigem Sachstand wird das Land Berlin die Einrichtung ohne Kürzungen weiter wie bisher finanzieren. Das erhoffe man ebenso vom Bund, so der Gedenkstätten-Direktor.
Mit Blick in die Zukunft überlegt das Team der Gedenkstätte seit zwei-drei Jahren, wie es seine Zeitzeugen-Arbeit anders aufstellen könne, berichtet Heidemeyer weiter. Irgendwann werden die Zeitzeugen, die als Guides durch die Gedenkstätte führen, nämlich aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung stehen, sagt er nach einer entsprechenden Frage von Martin Pätzold. Allein im kommenden Jahr wird Helge Heidemeyer fünf seiner Guides zum 80. Geburtstag gratulieren. Diese seien allerdings noch sehr agil und arbeiten mit moderner Technik.
Justizsenatorin Felor Badenberg regt zum Thema Zeitzeugen-Arbeit ein größeres Projekt an. Für das könnte ihrer Meinung nach eine Projektförderung beantragt werden. Das sollte allerdings bald passieren, ehe es irgendwann zu spät ist. Die drei Abgeordnetenhausmitglieder bestärken Direktor Heidemeyer darin. „Sie wissen, dass sie uns stets als Unterstützer an ihrer Seite haben“, sagt Danny Freymark. Näheres zur Gedenkstätte Hohenschönhausen, zu Öffnungszeiten, Führungen und Veranstaltungen ist auf www.stiftung-hsh.de zu erfahren.
Eine weitere Station der Stippvisite der Senatorin in Lichtenberg war der Tierpark Berlin in Friedrichsfelde. Begrüßt wurden sie und ihre Begleiter von Andreas Knieriem. Er ist seit nunmehr elf Jahren Direktor von Tierpark und Zoo Berlin. Seit einigen Jahren werden die Anlagen im Tierpark modernisiert. Ziel des Teams um Knieriem ist dabei, möglichst viel von der alten Bausubstanz zu erhalten und zugleich eine artgerechtere Tierhaltung zu ermöglichen. Damit sich die Senatorin ein Bild davon machen kann, führte sie der Direktor durch eines der bereits fertigen Projekte: Das Alfred-Brehm-Haus. „Unser modernisierte Alfred-Brehm-Haus entführt die Besucher als Regenwaldhaus in die tropische Inselwelt Südostasiens“, erklärt Knieriem. Im Zuge der Modernisierung wurden die Grundstruktur und viele Materialien im Haus erhalten. So sind die Fliesen immer noch original.
Mit den Bauarbeiten im Tierpark ging und geht es bereits weiter. Im Frühjahr 2023 konnte beispielsweise die neue afrikanische Savannenlandschaft mit Giraffenpfad eröffnet werden. Und im November 2024 ist gerade Richtfest für den Umbau und die Sanierung des bisherigen Dickhäuterhauses gefeiert worden. Hier sollen ab 2026 Afrikanische Elefanten so naturnah wie möglich leben können. Bereits im kommenden Jahr steht dem Tierpark indes ein Jubiläum ins Haus. Er kann seinen 70. Geburtstag feiern. Doch wie gefeiert wird, ist noch nicht spruchreif, so Direktor Knieriem. Informationen zum Tierpark Berlin finden sich auf www.tierpark-berlin.de/. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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