Statistik vom Register
Mehr rechtsextreme Vorfälle in Lichtenberg

Wahlkampf, rechtsextreme Gewalt und Propaganda: Beim Lichtenberger Register sind 2023 insgesamt 542 rechtsextreme, rassistische und antisemitische Vorfälle gemeldet und in die jetzt vorgelegte Statistik aufgenommen worden.

Damit setzt sich das hohe Aufkommen an diskriminierenden und extrem rechten Meldungen der vergangen Jahre fort, informiert das Team des Lichtenberger Registers. Der Anteil der Propagandameldungen, wie Neonazi-Aufkleber oder Schmierereien, liegt bei rund 70 Prozent der dokumentierten Vorfälle. Seit Jahren sind auch rassistisch motivierte Vorfälle auf einem durchgängig hohen Niveau und machen ein Drittel aller Meldungen aus. Besorgniserregend ist auch der berlinweite Anstieg von LSBTIQ-feindlichen Vorfällen.

Die Auswirkungen der geistigen Brandstiftung, die sich gegen jene richtet, die nicht einem extrem rechten Weltbild entsprechen, zeigt sich im Lichtenberger Alltag. Tätliche Angriffe und Bedrohungen treffen zwar in erster Linie Einzelpersonen. Von ihnen geht aber auch eine Botschaft an alle anderen Menschen aus, die den gleichen Hintergrund haben. Bei diesen verbalen oder körperlichen Angriffen beobachtet das Lichtenberger Register einen kontinuierlichen Anstieg von Meldungen.

Gestiegen sind auch die Sachbeschädigungen. Sei es durch abgerissene Regenbogenflaggen oder die Schändung von Denkmälern, die an die Gräueltaten des Nationalsozialismus erinnern: Diese Angriffe richten sich auch gegen Erinnerungsorte und Symbole, die für ein demokratisches und pluralistisches Zusammenleben stehen. Der Kulturkampf von Rechtsaußen zeigt sich auch in Einschüchterungsversuchen gegen Projekte, die sich gegen Diskriminierung und die extreme Rechte einsetzen. Mehrere Einrichtungen in Lichtenberg, wie Jugendfreizeiteinrichtungen, erhielten extrem rechte und rassistische Postkarten.

Weiterhin bleibt „Der III. Weg“ der zentrale Akteur der organisierten extremen Rechten, informiert das Team des Lichtenberger Registers. Im vergangenen Jahr konnte ein verstärktes gewaltbereites Auftreten von Neonazis des „III. Wegs“ und seiner Jugendorganisation „NRJ“ in Berlin beobachtet werden. In Lichtenberg trat „Der III. Weg“ vor allem mit Propagandaaktionen auf. Mehrfach verteilten Neonazis Flyer an Schulen.

Nähere Informationen auf www.berliner-register.de/register/lichtenberg.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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