30 Jahre Aufarbeitung von SED-Unrecht
Online-Befragung in Berlin gestartet

Das Unrecht der SED-Diktatur wirkt immer noch nach. Das gilt insbesondere für Menschen, die in der SBZ/DDR politisch verfolgt wurden oder staatlicher Willkür ausgesetzt waren. Betroffene Personen können sich rehabilitieren lassen und Entschädigungen sowie andere Hilfsleistungen beantragen. Vielfältige Beratungsangebote stehen zur Verfügung.

Doch kommen die in Berlin angebotenen Hilfen und Maßnahmen auch bei den Betroffenen an? Wie erleben sie das Beratungsangebot und die Antragsverfahren auf Entschädigungsleistungen? Und wie geht es den Kindern von Opfern der SED-Diktatur? Haben sie soziale oder berufliche Nachteile?

Erste wissenschaftliche Studie zu 30 Jahren Aufarbeitung in Berlin

Diese Fragen werden nun erstmals im Land Berlin in einer wissenschaftlichen Studie untersucht. Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB) hat damit das Berliner Institut für Sozialforschung (BIS) beauftragt. Das Institut führt dazu bis zum 30. Juni 2021 eine Online-Befragung (https://studie.bis-berlin.de) durch. Das Ausfüllen des Online-Fragebogens erfolgt anonym.

Teilnehmen können:

Menschen, die in der SBZ/DDR politisch verfolgt wurden oder staatlicher Willkür ausgesetzt waren und die in Berlin leben

• In der SBZ/DDR politisch Verfolgte, die zwischen 1990 und 2020 in Berlin Beratungsangebote für Opfer der SED-Diktatur wahrgenommen haben

• In der SBZ/DDR politisch Verfolgte, die zwischen 1990 und 2020 in Berlin Anträge auf Rehabilitierung gestellt haben

• In Berlin lebende Kinder von in der SBZ/DDR politisch Verfolgten, auch wenn sie erst nach 1989/90 geboren wurden.

Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltung

„Die Studie soll konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltung liefern“, erklärt der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte Tom Sello. „Wir wollen herausfinden, wie das vorhandene Beratungsangebot in Berlin eingeschätzt wird und welche Erfahrungen die Menschen bei der Antragstellung und bei Rehabilitierungsverfahren in Berlin gemacht haben.“

Die wissenschaftliche Studie soll außerdem herausarbeiten, welche Auswirkungen eine politische Verfolgung der Eltern in der SBZ/DDR auf deren Kinder hat, auch wenn diese erst nach 1989/90 geboren wurden. Hier geht es zum Beispiel um deren beruflichen Werdegang und die soziale Situation.

Auftrag des Berliner Abgeordnetenhauses

Die Studie geht auf einen Auftrag des Berliner Abgeordnetenhauses zurück. Fraktionsübergreifend hatten die Parlamentarier im Jahr 2017 beschlossen, einen Sachstandsbericht zur Aufarbeitung der SED-Diktatur im Land Berlin erstellen zu lassen. Darin sollen die im Land Berlin zwischen 1990 und 2020 ergriffenen Maßnahmen zur Aufarbeitung des Unrechts in der SBZ/DDR untersucht werden. Mit der Aufgabe wurde der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur betraut. Die Behörde unterstützt seit ihrer Gründung 1992 Menschen, die in der SBZ/DDR politisch verfolgt wurden oder staatlicher Willkür ausgesetzt waren.

Autor:

Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin aus Bezirk Lichtenberg

Franz-Jakob-Str. 4 B, 10369 Berlin Lichtenberg
+49 30 2407920
presse@aufarbeitung-berlin.de
Webseite von Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin
Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin auf Facebook
Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin auf X (vormals Twitter)
Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin auf YouTube
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 542× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 831× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 807× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.187× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.