Hintergründe der Zuwanderung
Studie wirft einen Blick auf die vietnamesische Diaspora

Von den rund 310.000 Menschen, die derzeit im Bezirk leben, sind zirka 12.450 vietnamesischer Abstammung. Das geht aus einer Zuwanderungsstudie hervor, die das Bezirksamt beauftragte.

In dieser Studie, die Prof. Dr. Birgit Röttger-Rössler vom Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität Berlin gemeinsam mit ihrem Team erstellte, ging es vor allem darum, Hintergründe und Formen der Zuwanderung aus Vietnam zu erforschen. Denn die Zahl der in Lichtenberg gemeldeten vietnamesischen Staatsbürger hat sich der Studie zufolge seit 2014 ungefähr verdoppelt. Aber was sind die Ursachen?

Die Studie ergab, dass Zuwanderung aus Vietnam häufig unter prekären Bedingungen und selten linear verläuft. Neben der Fachkräfteeinwanderung werden in Vietnam auch unseriöse Wege der Zuwanderung beworben. Die Ausnutzung gesetzlicher Grauzonen führt die Menschen in ausbeuterische Beschäftigungsverhältnisse und finanzielle Abhängigkeiten in Berlin – mit problematischen Folgen. Die Studie gibt dem Bezirk Handlungsempfehlungen, wie die Menschen auf kommunaler Ebene bei der Bewältigung ihrer Probleme unterstützt werden können.

„Die vietnamesische Community ist die größte migrantische Community in Lichtenberg und sie wächst weiter“, sagt Bürgermeister Martin Schaefer (CDU). „Als Bezirk stellen wir uns den Herausforderungen, die mit dieser Zuwanderung einhergehen und wollen die Chancen für Lichtenberg nutzen. Die Studie liefert uns nun wertvolle Handlungsempfehlungen, wie wir uns als Bezirk noch besser aufstellen können.“

Es bestehen laut Studie Informationsdefizite auf Seiten der Verwaltung über die neuen Migrationswege aus Vietnam sowie bei den Zugewanderten über die Unterstützungsmöglichkeiten, die ihnen zu Verfügung stehen. Ebenso lässt sich auf beiden Seiten ein Mangel an Kenntnissen über die jeweils andere Gesellschaft und Kultur feststellen. Eine der Empfehlungen: Informationsdefizite müssen abgebaut werden. Von Fachkräften aus der sozialen Arbeit gab es Hinweise, dass sich Gegenden um den Tierpark, Rhinstraße sowie das Allee-Center und das Linden-Center zu „Problem-Hotspots“ insbesondere für Jugendliche mit vietnamesischen Migrationsbezügen entwickeln. Hier bestehe dringender Bedarf für zusätzliche Einrichtungen für soziale Arbeit, heißt es in der Studie.

Herunterzuladen ist die Studie von der Website https://bwurl.de/1a5p.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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