Tampons aus dem Spender ziehen
An elf Standorten sind Menstruationsartikel kostenfrei erhältlich

So sieht einer der Menstruationsartikelspender aus. In ihm finden 150 Tampons und etwa vier Pakete Binden Platz.  | Foto: Bernd Wähner
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  • So sieht einer der Menstruationsartikelspender aus. In ihm finden 150 Tampons und etwa vier Pakete Binden Platz.
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Im Ortsteil sind die ersten elf Spender angebracht worden, aus denen Frauen und Mädchen kostenfrei Menstruationsartikel erhalten. Dies ist ein in Berlin bislang einmaliges Projekt.

Der erste Automat ist auf der Damentoilette des Frauenprojekts FÜR SIE des Vereins für aktive Vielfalt (VaV) an der Ribnitzer Straße 1 angebracht worden, der zweite gleich nebenan im Mädchensportzentrum Pia Olymp, Am Berl 25. Das ist der Initiative „Faire Periode Lichtenberg“ zu verdanken. Die Inspiration zu deren Gründung ging von Annabel Haas-Krahé aus, die den Bürgertreff „Gemeinsam im Kiez leben“ leitet.

„Das Thema hatte mich eigentlich nie sonderlich beschäftigt“, gesteht Annabel Haas-Krahé. Doch bei Gesprächen, die sie während der Lichtenberger Frauenwoche mit Frauen aus Hohenschönhausen führte, wurde sie eines besseren belehrt. Gerade in den nördlichen Ortsteilen des Bezirks leben viele Alleinerziehende und Mütter von Familien, die Hartz IV-Empfängerinnen sind. Für diese sind die Ausgaben für Menstruationsartikel eine echte finanzielle Belastung. Fachleute haben dafür den Begriff „Periodenarmut“ geprägt. Und nicht immer sind Tampons oder Binden auch sofort parat.

Deshalb gründete sie die Initiative „Faire Periode Lichtenberg“. In der entstand die Idee, eine Art Automat in Toiletten anzubringen. Es folgte ein Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung. Das Bezirksamt stellte 3000 Euro für die ersten elf Menstruationsartikelspender und deren Befüllung zur Verfügung. Diese wurden nun angebracht. In den Spendern ist Platz für mindestens 150 Tampons und etwa vier Pakete Binden. Wie stark die Nachfrage ist und wie oft aufgefüllt werden muss, soll erprobt werden. Nach erfolgreichem Test ist eine sukzessive Ausweitung auf ganz Lichtenberg vorgesehen. Zum Projektstart sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke): „Die Bereitstellung von Menstruationsartikeln in Toiletten öffentlicher Einrichtungen sollte genauso selbstverständlich sein, wie das Vorhandensein von Toilettenpapier, Seife und Handtüchern. Und der kostenlose Zugang ist ein Baustein des Grundrechts auf soziale Teilhabe.“

Mehr zu den Standorten auf www.berlin.de/ba-lichtenberg/politik-und-verwaltung/beauftragte/gleichstellung

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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