Kampf gegen Kinderarmut
Bezirk setzt auf Prävention

Dem jüngsten Kinderarmutsbericht zufolge sind über 13 400 Kinder und Jugendliche in Lichtenberg von Armut betroffen. Dies entspricht einem Anteil von etwa 28 Prozent und liegt damit knapp über dem Berliner Wert.

In Lichtenberg lebt etwa ein Drittel aller Familien in einer alleinerziehenden Lebensform. Und alleinerziehend zu sein, das macht der Bericht deutlich, gilt als einer der Risikofaktoren für Armut. Das Bezirksamt hat sich deshalb vorgenommen, in der begonnenen Legislaturperiode noch mehr für die Kinderarmutsprävention zu tun. „Lichtenberg baut seit 2019 als bislang einziger Bezirk in Berlin eine konsistente Gesamtstrategie zur Kinderarmutsprävention im Sinne einer Präventionskette von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr auf und aus“, berichtet Camilla Schuler (Die Linke), Stadträtin für Familie, Jugend und Gesundheit. „Aufgrund der hohen Bedeutsamkeit und Dringlichkeit dieser Thematik hat der Bezirk eine bezirkliche Armutspräventionsstrategie ins Leben gerufen.“

Vier AGs sollen Vorschläge erarbeiten

Durch die stetig steigende Bevölkerungszahl in Lichtenberg steigt auch der Anteil der Kinder in Armut weiter. Deshalb sei solch eine Gesamtstrategie zur Kinderarmutsprävention nötig, so Stadträtin Schuler. Der Fokus liege aber nicht auf dem Erfassen von Zahlen und Fakten. Vielmehr wird der „Lichtenberger Weg“ mit bezirklichen Lösungsansätzen im Kampf gegen Kinderarmut verfolgt. Nach der 1. Kinderarmutskonferenz im November 2019 sind in diesem Zusammenhang vier Arbeitsgruppen (AGs) eingesetzt worden, die Handlungsvorschläge erarbeiten: "Armut und Gesundheit", "Armut und Bildung", "Armut und existenzielle Versorgung" sowie "Armut und soziale Teilhabe".

Diese Arbeitsgruppen haben konkrete Anregungen zur Kinderarmutsprävention erarbeitet – zum Beispiel wird mit der Umsetzung des Fachkonzepts Schulgesundheitsfachkraft (SGFK) an Schulen begonnen. Dabei werden zunächst drei SGFKs an sechs Schulen eingesetzt: an der Fritz-Reuter-Oberschule, der Matibi-Schule, der Gutenberg-Schule, der Schule am Wilhelmsberg, der Grundschule am Röderplatz und der Hans-Rosenthal-Grundschule.

Angestrebt wird, schon bald eine 3. Kinderarmutskonferenz durchzuführen, informiert Camilla Schuler. „Die gewonnenen Erkenntnisse und Zielsetzungen sollen in weiteren Prozessen in die Umsetzung gehen.“

Mehr zum Thema ist im Internet auf https://bwurl.de/17zz zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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