Raum für soziale Arbeit sichern
Bündnis für Wohnen sollte sich mehr engagieren

Im Bezirk wird es für soziale Einrichtungen, beispielsweise in der Jugend-, Stadtteil- oder Seniorenarbeit, immer schwieriger, angemessene und erschwingliche Räumlichkeiten für soziale Arbeit zu finden oder gar zu halten.

Diese Entwicklung führt zu einem schleichenden Rückgang von Angeboten öffentlicher und gemeinnütziger Dienste, was wiederum die soziale Infrastruktur und den gesellschaftlichen Zusammenhalt beeinträchtigt. Die SPD-Fraktion in der BVV beantragt deshalb, dass das Bezirksamt im Rahmen des Lichtenberger „Bündnisses für Wohnen“ eine aktive Vermittlerrolle übernehmen solle, um Wohnungsbaugesellschaften und soziale Träger gezielt zusammenzuführen. Dieses Anliegen soll ganz oben auf der Agenda der nächsten Sitzung des Bündnisses stehen. Ziel müsse es sein, einerseits die Schaffung von zusätzlichen Wohnungen freier Träger für Personen mit besonderen Wohnbedarfen voranzutreiben und andererseits die Anmietung sowie Bereitstellung von Gewerberäumen für soziale Träger zu optimieren.

Aktuell leerstehende Gewerberäume, die potenziell für soziale Zwecke genutzt werden könnten, sollten systematisch erfasst und in einer Übersicht dargestellt werden. In intensiver Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft soll der Zugang zu diesen Räumen erleichtert werden, regt die SPD-Fraktion an.

Chancengleichheit: Soziale Infrastruktur muss funktionieren

„Insbesondere vor dem Hintergrund eines steigenden Raumbedarfs durch das Wachstum der Stadtbevölkerung, der zentralen Rolle sozialer Organisationen bei der Förderung des sozialen Miteinanders und der Bedeutung dieser Einrichtungen für die Stadtentwicklung, ist es entscheidend, dass das Bezirksamt Maßnahmen ergreift“, heißt es von der SPD-Fraktion. Ihr Fraktionsvorsitzender Kevin Einenkel sagt: „Eine Gesellschaft ist so stark wie ihre schwächsten Glieder. Um für alle Bewohner im Bezirk Chancengleichheit zu schaffen, muss die soziale Infrastruktur nahtlos funktionieren, müssen ihre Institutionen kooperieren. Das ist ein unschätzbarer Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Stadt.“

Die Verordneten entschieden, dass sich zunächst mehrere Fachausschüsse der BVV mit diesem Thema befassen, ehe die BVV entscheidet.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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