Verein LesLeFam stellte das Programm zusammen
Die Lichtenberger Frauenwoche diesmal digital erleben

Projektleiterin Daniela Kühling (links) und Projektkoordinatorin Constanze Körner vor den Räumen von LesLeFam an der Dolgenseestraße. Beide hoffen auf viele Teilnehmerinnen. | Foto: Bernd Wähner
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Unter dem Motto „Lichtenberg in Frauenhand – bis zur Gleichstellung“ findet bis 13. März die Lichtenberger Frauenwoche statt, in diesem Jahr allerdings digital.

Organisiert wird sie in Abstimmung mit dem Lichtenberger Frauenbeirat und den Bezirksamt vom Verein Lesben Leben Familie (LesLeFam), der sich in zweifacher Hinsicht für Gleichstellung einsetzt: Zum einen für die Gleichstellung von Frau und Mann, zum anderen für die Gleichstellung jeglicher Familienentwürfe.

„Gegründet wurde unser Verein 2018“, berichtet Constanze Körner, die Projektkoordinatorin. „Wir hörten von vielen lesbischen Müttern, dass sie sich ein eigenes Sprachrohr wünschen.“ Constanze Körner, die mit ihrer Frau und Kindern in solch einer Familienform lebt, ist seit vielen Jahren Aktivistin für die Interessen von Regenbogenfamilien. Sie tat sich mit anderen lesbischen Müttern zusammen, um LesLeFam aus der Taufe zu heben. „Inzwischen gehören unserem Verein Frauen aller Generation mit und ohne Kinder an“, berichtet sie.

Dass es trotz Fortschritten beim Thema Gleichstellung in der Gesellschaft noch erheblichen Aufklärungsbedarf gibt, zeigt sich zum Beispiel daran, dass viele Menschen mit der Abkürzung LSBTQ* nichts anfangen können. Sie steht für die Begriffe Lesben, Schwule, Bisexuelle, sowie trans- und intergeschlechtliche und queere Menschen. Das Sternchen steht für alle, die sich in dieser Aufzählung nicht wiederfinden. Queer wird indes als Sammelbegriff für alle Personen verwendet, die nicht heterosexuellen Geschlechtsnormen entsprechen.

Dass LesLeFam sich an der Dolgenseestraße 21 ansiedelte, ist dem Bezirksamt zu verdanken. „Man sagte uns, dass man sich freuen würde, wenn wir nach Lichtenberg kommen“, berichtet Constanze Körner. Der Bezirk ist der einzige in Berlin, der als familiengerechter Bezirk zertifiziert wurde. Und so ist LesLeFam seit 2019 im Bezirk mit seinen Angeboten tätig.

Zu diesen Angeboten zählen Einzelberatungen für Regenbogenfamilien, Krabbeltreffs, aber auch Fortbildungsangebote für Familien und für Beschäftigte professioneller Einrichtungen. Denn noch immer gibt es bei Mitarbeiten dort Unsicherheiten im Umgang mit Regenbogenfamilien. In der gesellschaftlichen Wahrnehmung von lesbischen Müttern hat sich in den vergangenen Jahren schon einiges verändert, schätzt Constanze Körner ein. Das hängt sicher auch mit dem Thema Ehe für alle zusammen. Trotzdem gebe es noch Unterschiede zu heterosexuellen Ehepaaren, zum Beispiel was die Absicherung von Kindern betrifft.

Allerdings beobachtet die Community mit Sorge, dass rechtsextreme Anfeindungen zunehmen. Dass die Lichtenberger Politik hinter der LSBTQ*-Community und zu Familienentwürfen jeglicher Art steht, beweist einmal mehr die Tatsache, dass LesLeFam den Auftrag erhielt, in diesem Jahre mit einem Regenbogenfamilienzentrum an den Start zu gehen. „Wir sortieren uns gerade und arbeiten am Programm“, berichtet Constanze Körner. Aber in dieser zweiten Märzwoche konzentriert sich das Team ganz auf die Frauenwoche, die digital stattfindet.

Zum Programm gehören Veranstaltungen, von digitalen Workshops über Podcast-Beiträge bis zur Verleihung des Lichtenberger Frauenpreises. Zahlreiche Vereine, Projekte und Organisationen des Bezirks haben sich angemeldet. Der Verein LesLeFam wird eigene Veranstaltungen und ein Frauen*Barcamp anbieten. Das Barcamp ist offen für alle. Interessierte können außerdem Themen anbieten, die besprochen werden sollten.

Info und Anmeldung unter https://barcamps.eu/frauenbarcamp-lichtenberg/. Eine Übersicht über das Programm ist auf www.lichtenberger-frauenwoche.de zu finden, mehr zu LesLeFam auf https://leslefam.de/.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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