Mehr Prävention und Bewegung
Erster Gesundheitsbericht gibt dem Bezirksamt Handlungsanregungen

Der Bezirk wächst. Derzeit leben über 25 000 Menschen mehr in Lichtenberg, als noch vor fünf Jahren.

Damit wohnen inzwischen fast 300 000 Menschen hier. Mit durchschnittlich zirka 3560 Geburten im Jahr zählt Lichtenberg zu den geburtenfreudigsten Bezirken. Das geht aus dem Gesundheitsbericht hervor, den das Bezirksamt jetzt erstmals veröffentlicht.

Ihm zufolge ist die Lebenserwartung für Frauen in den vergangenen Jahren jeweils leicht gestiegen. Sie liegt bei durchschnittlich 83,6 Jahren. Bei den Männern hat sie sich auf 77,3 Jahre eingepegelt. Die steigende Lebenserwartung ist für das Bezirksamt eine wichtige Erkenntnis. Denn damit häufen sich chronische Beschwerden und die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden. Deshalb ist hier Vorsorge zu treffen.

Eine weitere Erkenntnis: Die soziale Lage von Menschen hat auch in Lichtenberg Einfluss auf deren Gesundheit. In Hohenschönhausen-Nord und Hohenschönhausen-Süd sowie in Friedrichsfelde-Nord lebt zum Beispiel ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Leistungsempfängern. Dort stellt der Bericht deutliche Unterschiede im Vergleich zu anderen Regionen fest. Das heißt: Die Menschen erkranken häufiger.

Zu den häufigsten frühzeitigen Todesursachen im Bezirk zählen Herzerkrankungen und durch Alkohol verursachte Lebererkrankungen. Männer sind mehr betroffen als Frauen. So werden jedes Jahr dreimal so viele Männer vollstationär wegen ihrer Alkoholerkrankung behandelt wie Frauen. Auch bei Abhängigkeit von Opioiden, Cannabioiden und ähnlichem liegen die Männer weit vorn. Das Fazit des Bezirksamts ist, dass die Prävention und Aufklärung über den regelmäßigen Konsum von Suchtmitteln weiter verstärkt werden muss. Nach einer entsprechenden Befragung sind 15,1 Prozent der Männer und 14,8 Prozent der Frauen im Bezirk als stark übergewichtig einzuschätzen. Auch das hat Auswirkungen auf die Gesundheit. Das Bezirksamt zieht daraus den Schluss, dass die wohnortnahe Infrastruktur bewegungsfreundlicher zu gestalten ist. Dazu gehören mehr Grünflächen und Sportanlagen zum Spielen und Sport treiben ebenso, wie mehr Spazier- und Radwege. Darüber hinaus sei es wichtig, eine aktuelle Übersicht zu Bewegungsangeboten zu erstellen, um in bestimmten Sozialräumen nachzusteuern.

Den Gesundheitsbericht findet man auf https://bwurl.de/15jy.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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