Mehr Spender für Mestruationsartikel
Jugendklubs und Schulen werden ausgestattet

So sieht einer der Menstruationsartikelspender aus. Darin finden 150 Tampons und etwa vier Pakete Binden Platz.  | Foto:  Bernd Wähner
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Vor einem Jahr sind in einem Pilotprojekt in Neu-Hohenschönhausen die ersten zwölf automatenähnlichen Spender angebracht worden, aus denen Frauen und Mädchen kostenfrei Menstruationsartikel entnehmen können.

Das war in Berlin bislang einmalig. Inzwischen ist der Nachbarbezirk Pankow nachgezogen. Und in Lichtenberg wird das Projekt ausgeweitet. Die Initiative „Faire Periode Lichtenberg“ hatte sich 2021 nach der Lichtenberger Frauenwoche für die Aufstellung von Spendern mit kostenlosen Tampons und Binden im Bezirk eingesetzt. Daraufhin beschloss das Bezirksamt, in zwölf Einrichtungen Spender für die Hygieneartikel zu installieren.

„Periodenartikel sind so selbstverständlich wie Toilettenpapier und Seifen“, erklärt Schulstadträtin Filiz Keküllüoğlu (Bündnis90/Die Grünen). „Deshalb wollen wir als Bezirksamt diese kostenlose Hygieneartikel auch an Schulen anbieten und somit Schülerinnen deutlich finanziell entlasten. Das Thema wird durch die Präsenz und die Verfügbarkeit der Tampons und Binden an Schulen zur Selbstverständlichkeit und es gibt deutlich weniger Anlass für die Scham vor der ‚Tamponlosigkeit‘.“

Gesundheitsstadträtin Camilla Schuler (Die Linke) sagt: „Es ist längst überfällig, dass es dieses flächendeckende Angebot für Frauen im öffentlichen Raum gibt. Besonders für heranwachsende Frauen, teilweise mit geringem Einkommen, ist eine Selbstverständlichkeit wie die Nutzung von Hygieneartikeln oft eine nicht zu leistende finanzielle Belastung. Da geht es nicht nur um Scham, auch die Gesundheit leidet.“

Nach Abschluss des Pilotprojekts hat die Initiative „Faire Periode Lichtenberg“ eine Liste mit 30 Einrichtungen in Lichtenberg vorgelegt, die sich beteiligen wollen. Vor allem seitens der Jugendfreizeiteinrichtungen gibt es außerdem eine große Nachfrage nach Workshops für die Informations- und Aufklärungsarbeit. Der Bezirk wird nun die Bereitstellung kostenloser Menstruationsartikel in öffentlichen Einrichtungen und Schulen bis Ende 2023 flächendeckend ausbauen.

Nächste Schritte sind die Bestandsaufnahme der infrage kommenden Einrichtungen und die Ermittlung der exakten Bedarfe. Außerdem werden Kalkulationen und Pläne für die Koordination der Spenderbestückung erstellt sowie Workshops für die Aufklärungsarbeit entwickelt.

Ausführliche Informationen zum Projekt gibt es auf https://bwurl.de/18xw.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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