Sicherer Hafen für Schutzbedürftige
SozDia Stiftung eröffnet eine neue Einrichtung für Kinder
Die SozDia Stiftung Berlin hat eine intensivpädagogische Wohngruppe in Kooperation mit und zur Entlastung des Berliner Kindernotdienstes eröffnet.
Die neue Einrichtung ist speziell für Kinder von neun bis 13 Jahren konzipiert, die vom Kindernotdienst in Obhut genommen werden, aber nicht unmittelbar in eine geeignete langfristige Betreuung überführt werden können. Finanziert ist der „Hafen“ von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Die neue Einrichtung, deren Standort aus Sicherheitsgründen anonym bleibt, ist Teil der Fortentwicklung der Gesamtkonzeption des Berliner Notdiensts Kinderschutz.
„Im ‚Hafen‘ finden die Kinder Schutz vor rauer See, können in Ruhe anlegen und andocken an eine gut funktionierende Infrastruktur auch bei längeren Liegezeiten, bevor sie dann neue Ufer ansteuern können“, erklärt der Fachbereichsleiter der SozDia, Kevin Kühne. Sieben Kindern können zum Start der Wohngruppe von einem multiprofessionellen Team bei ihrer Stabilisierung unterstützt werden. Erreicht wird dies auch durch tagesstrukturierende Angebote von Freizeitaktivitäten bis hin zu einer psychologischen Begleitung.
Der Vorstandsvorsitzender der SozDia, Michael Heinisch-Kirch erklärt: „Die Aufgabe, für in Not gefallene Kinder ein gutes und professionelles Netz zu spannen, liegt beim Land Berlin. Dessen System ist in den letzten Monaten öffentlich in Kritik geraten. Wir als SozDia fragen zuerst nach den Kindern. Jedes Kind, auch in schwieriger Lebenslage, braucht Schutz und gute Entwicklungsbedingungen. In der neuen Einrichtung ‚Hafen‘ schaffen wir diese für jedes einzelne Kind. Gebraucht werden hier Lösungen für die aktuellen Herausforderungen. Die SozDia kann diese Lösungen entwickeln.“
Die Unterbringung erfolgt in Einzelzimmern. Bei Bedarf, zum Beispiel bei Geschwistern, können die ausreichend großen Räume auch für eine Doppelbelegung genutzt werden. Gemeinschaftsräume, themenbezogene Räumlichkeiten für Freizeitaktivitäten sowie Zimmer für die Mitarbeiter stehen auf drei Etagen zur Verfügung. Außerdem gibt es ein Außengelände, das für Freizeitgestaltung genutzt werden kann.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.