Senioreneinrichtungen digitalisieren
Sozialstadtrat Kevin Hönicke bittet um WLAN-Ausbau
Wegen der Corona-Pandemie konnten Menschen in Senioreneinrichtungen des Bezirks über Monate hinweg ihre Angehörigen nicht von Angesicht zu Angesicht sprechen.
In einigen Einrichtungen hatten die dort Lebenden aber zumindest die Möglichkeit, über Internet und eine entsprechende WLAN-Verbindung Kontakt zu Familien und Bekannten zu halten. Damit noch mehr Bewohner im Falle einer Pandemie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen können, schrieb Sozialstadtrat Kevin Hönicke (SPD) jetzt einen Brief an alle Senioreneinrichtungen im Bezirk. Er richtet an sie die Bitte, ihre Angebote auszubauen oder ihre Leuchtturmprojekte mit anderen Einrichtungen zu teilen. Zu diesem Zweck werden auch Gespräche mit der Seniorenvertretung des Bezirks geführt und überprüft, wie die digitalen Angebote verbessert werden können, berichtet der Stadtrat in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV).
Der Anlass für Hönickes Brief: Das Bezirksamt erreicht seit dem Beginn der Corona-Pandemie vielfach der Wunsch, die digitale Ausstattung der Lichtenberger Einrichtungen zu verbessern. Auch die Seniorenvertretung und der Senioren-Computerclub unterstreichen dies ausdrücklich. Denn digitale Technologien können dabei helfen, lange ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen. Auch für ältere Menschen birgt Digitalisierung ein großes Potenzial, das bisher nicht ausreichend ausgeschöpft wird, so Hönicke.
„Mit ihren harten Sicherheitsbestimmungen hat die Corona-Pandemie gezeigt, dass bei Besuchsuntersagungen oder räumlichen Trennungen die digitale Kommunikation helfen kann, Einsamkeit zu überwinden“, ist er überzeugt.
Natürlich werden die Einrichtungen bei der Einführung moderner Kommunikationstechnik nicht allein gelassen. Unter anderem werden die Seniorenvertretung oder auch der Lichtenberger Senioren-Computerclub unterstützend bereitstehen. Die Seniorenvertretung hat sich ihrerseits inzwischen an die Bezirksverordneten gewandt. Sie bittet sie um politische Unterstützung bei der Einrichtung von freiem, kostenlosem WLAN für Seniorenheime und Begegnungsstätten. Weiterhin bittet sie das Bezirksamt in Gesprächen mit dem Senat anzuregen, dass die Einrichtungen mit „einheitlichen Geräten und einer leicht handhabbaren und selbsterklärenden Software“ unterstützt werden. Gegebenenfalls sei eine entsprechende Initiative auf Bundesebene in Gang zu setzen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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