Damit noch mehr Regenwasser versickert
Bezirk beseitigt bisher zubetonierte Flächen

Die Feierhalle auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Die Kanalstraße auf dem Gelände soll in diesem Jahr entsiegelt werden, damit auf deren Fläche Wasser versickern kann.  | Foto:  Bernd Wähner
  • Die Feierhalle auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Die Kanalstraße auf dem Gelände soll in diesem Jahr entsiegelt werden, damit auf deren Fläche Wasser versickern kann.
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Im Rahmen des Projekts Schwammstadt Berlin will der Bezirk in diesem Jahr weitere Flächen mit insgesamt 7000 Quadratmetern entsiegeln.

Eine Stadt, die Regenwasser am Ort des Niederschlags aufsaugt wie ein Schwamm und wieder abgibt, wenn dort Wasser benötigt wird: Das ist die Vision für eine Schwammstadt Berlin. Einige Schwammstadtprojekte setzte das Bezirksamt bereits im vergangenen Jahr um, berichtet Umwelt- und Naturschutzstadträtin Filiz Keküllüoğlu (Bündnis 90/Die Grünen). Im Bereich des Lagerplatzes des Straßen- und Grünflächenamts an der Wartenberger Straße wurde zum Beispiel ein zirka 20 Meter breiter Streifen abgekoppelt. Dort wurden rund 2500 Quadratmeter Betonfläche aufgebrochen und entsorgt. „Die Fläche wurde zusammen mit der brachliegenden Fläche zwischen Lagerplatz, Kleingartenanlage und Bahngelände zu einer öffentlichen Grünfläche entwickelt“, berichtet die Stadträtin.

Bänke werden aufgestellt

„Ziel war, eine Verbindung zwischen der weiter südlich geplanten Grünfläche an der Arnimstraße mit weiteren Grün- und Spielflächen entlang der Wartenberger Straße bis zum S-Bahnhof Hohenschönhausen herzustellen. Entstanden ist eine Wegeverbindung aus einer wassergebundenen Wegedecke sowie Boden-Modellationen und Pflanzflächen.“ Im Frühjahr sollen noch Bänke entlang des Wegs aufgestellt werden. „Die Grünflächen an der Wartenberger Straße werden dann einen wichtigen Baustein des Grünzugs vom S-Bahnhof Gehrenseestraße über den S-Bahnhof Hohenschönhausen durch den Wustrower Park bis zum S-Bahnhof Wartenberg und darüber hinaus bilden“, so Filiz Keküllüoğlu.

Das größte Entsiegelungsvorhaben in diesem Jahr ist die Kanalstraße auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Sie wird auf einer Fläche von rund 1500 Quadratmetern teilweise entsiegelt. Geplant ist ein Baubeginn im zweiten Quartal und die Fertigstellung 2025. Als Baukosten sind rund 1,6 Millionen Euro veranschlagt. Diese werden zu 100 Prozent durch das Berliner Energie und Klimaschutzprogramm gefördert.

Weidefläche schaffen

Das Umwelt- und Naturschutzamt plant des Weiteren, 200 Quadratmeter Fläche im Landschaftsschutzgebiet Herzberge zu entsiegeln. Dies diene der naturschutzfachlichen Aufwertung der Flächen, so die Stadträtin. Ziel soll die Herstellung einer Weidefläche sein, die in den Gesamtverbund von Weideflächen in das Landschaftsschutzgebiet eingebettet wird. Zusätzlich werden diverse befestigte Kleinflächen in Lichtenberg mit einer Gesamtfläche von 1000 Quadratmetern entsiegelt.

Des Weiteren hat das Amt Fördermittel für Baumaßnahmen zur Versickerung von Niederschlagswasser auf eigenen Grundstücken beantragt. Dabei handelt es sich um insgesamt rund 6300 Quadratmeter. Dieses Niederschlagswasser muss dann nicht mehr in die Kanalisation eingeleitet werden. Nach Umsetzung könnten rund 12 000 Euro an Niederschlagswasserentgelt eingespart werden, die nicht mehr an die Berliner Wasserbetriebe entrichtet werden müssen.

Schulgrundstücke untersuchen

Zusätzlich hat das Straßen- und Grünflächenamt für das Schul- und Sportamt Fördermittel beantragt, um die Versickerungsfähigkeit von Niederschlagswasser auf allen Schulgrundstücken zu untersuchen und Möglichkeiten der Entkoppelung vom Kanalnetz der Wasserbetriebe zu verifizieren. Wenn die Mittel genehmigt werden und die Untersuchungsergebnisse vorliegen, werden im zweiten Schritt Gelder für die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen beantragt.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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