Auf dem Weg zur Fairtrade-Town
Der Bezirk Lichtenberg setzt verstärkt auf den Konsum fair gehandelter Produkte
Der Bezirk möchte im kommenden Jahr den Titel „Fairtrade Town“ erhalten. Auf dem Weg dahin sind inzwischen die ersten Schritte gegangen worden.
Verliehen wird der Titel vom Verein TransFair. Er setzt sich für eine Förderung des fairen Handels mit Entwicklungsländern ein. "Die Umstellung auf nachhaltige Produkte trägt direkt zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Länder des globalen Südens unter Achtung der Menschenrechte bei", so Bürgermeister Michael Grunst. "Fairer Handel schafft faire Löhne, achtet auf gerechte Arbeitsbedingungen, fördert soziale Projekte und zeichnet sich durch eine hohe Qualität der Produkte aus. Diese sind vielfältig. Sie reichen von Kaffee, Tee und Gebäck über Baumwolle bis zu Teppichen, Blumen, ja sogar Steinen."
Der Weg zum Titel ist nicht einfach. Der Bezirk muss fünf Kriterien erfüllen, die das Engagement widerspiegeln. Das erste Kriterium ist schnell abzuhaken. Es musste ein entsprechender Beschluss des Bezirksamts zur Unterstützung des fairen Handels vorliegen. Der ist gefasst. Weiterhin hat der Bezirk eine Steuerungsgruppe einzurichten. Dieser müssen neben Verwaltungsmitarbeitern Vertreter aus der Wirtschaft, von Welt-Läden, Kirchengemeinden und interessierte Bürger angehören.
Schwierig wird sicher die Erfüllung des dritten Kriteriums. Es ist eine Übersicht mit sozialen, Handels- und Gastronomie-Einrichtungen zu erstellen, in denen mindestens zwei fair gehandelte Produkte angeboten beziehungsweise verwendet werden. Gemessen an der Einwohnerzahl Lichtenbergs müssen es mindestens 40 Geschäfte, 20 Gastronomiebetriebe, zwei Schulen, zwei Kirchengemeinden und zwei Vereine sein. Die Kriterien vier und fünf sind etwas einfacher: Lichtenberg muss sich verpflichten, in öffentlichen Einrichtungen, Vereinen und Gemeinden für die Verwendung fair gehandelter Produkte zu werben. Schließlich muss im Bezirk Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema stattfinden.
Damit all diese Kriterien nach und nach erfüllt werden können, koordiniert Anja Schelchen seit Mitte April die kommunale Entwicklungspolitik in den Bezirksämtern Lichtenberg und Pankow. Der Nachbarbezirk verteidigte gerade zum zweiten Mal den Titel Fairtrade-Town, der ihm 2016 verliehen wurde und der alle zwei Jahre erneuert werden muss. Mehr dazu auf www.fairtrade-towns.de/fairtrade-towns/stadt/lichtenberg.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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