Mehr Müll in den Grünanlagen
Im Rathauspark werden weitere Behälter aufgestellt

Im Rathauspark sind die Müllbehälter oft zum Überlaufen voll. Der Müll wird dann einfach neben den Behältern abgelegt. | Foto: Bernd Wähner
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Für den Rathauspark an der Möllendorffstraße müssen weitere Müllbehälter angeschafft werden.

Darüber informiert Martin Schaefer (CDU), der als Stadtrat für das Straßen- und Grünflächen (SGA) sowie das Umweltamt zuständig ist, auf Anfrage der Verordneten Jutta Feige (SPD). Diese stellte nämlich fest, dass die im neugestalteten Rathauspark installierten Mülleimer häufig übervoll sind und nicht zeitnah geleert werden.

„Bei der Planung des Stadtparks wurde von einem üblichen Müllaufkommen ausgegangen. Leider hat das Müllaufkommen in fast allen öffentlichen Grünanlagen in Berlin drastisch zugenommen“, so Martin Schaefer. Deshalb werden nun weitere Mülleimer angeschafft. Das Straßen- und Grünflächenamt ist bereits dabei. "Ein genauer Zeitpunkt steht noch nicht fest“, sagt der Stadtrat.

In diesem Zusammenhang fragt Jutta Feige auch: Können die Mülleimer mit Deckel versehen werden, die von Menschen einfach, aber von Tieren nicht zu öffnen sind? Stadtrat Schäfer stellt klar: „Die aufgestellten Papierkörbe gelten als ‚tiersicher‘. Dieses Modell ist das Standardmodell für Lichtenberg. Es hat sich aus Gründen des Handlings und der Logistik bewährt.“

Das Beispiel Rathauspark zeigt, dass sich in Zeiten der Pandemie mehr Menschen in Grünanalgen aufhalten. Dabei wird oft etwas gegessen und getrunken. Unter anderem deshalb nimmt das Müllaufkommen in den Grünanlagen zu. Deshalb will das Straßen- und Grünflächenamt mit einer Reihe abgestimmter Maßnahmen gegensteuern, berichtet Schäfer. „Dazu gehören die Hilfe der BSR, die Schaffung einer Abfallmanagementgruppe für die Müllbeseitigung, das Aufstellen größerer Papierkörbe in besonders belasteten Bereichen sowie die Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements.“

Daneben gibt es jedoch auch einen wenig beachteten, aber dennoch wichtigen Aspekt: die gärtnerische Pflege der Parks und Grünanlagen. Denn diese leide zwangsläufig unter den Folgen der regelrechten Müllflut, berichtet Schaefer. Anstatt zu wässern, den Rasen zu mähen und notwendige Schnittmaßnahmen durchzuführen, sind die Gärtnerinnen und Gärtner immer mehr damit beschäftigt, achtlos liegen gelassenen Müll aufzusammeln. Allein 2020 sind insgesamt 280 Tonnen Müll und Straßenkehricht im Bezirk angefallen sowie 20 Tonnen von illegal abgestelltem Sperrmüll, berichtet Stadtrat Schaefer. Insgesamt waren die Gärtner des Lichtenberger Amts rund 17 500 Stunden allein damit beschäftigt, Plastikmüll und andere Verpackungen aufzusammeln sowie Müllbehälter zu entleeren. Um die Dimension zu verdeutlichen: Das sind rund zehn Vollzeitbeschäftigte, die nicht mehr für die gärtnerische Pflege zur Verfügung standen. Für die zirka 300 Tonnen Müll im vergangenen Jahr mussten zirka 35 000 Euro an Entsorgungsgebühren ausgegeben werden. Das ist Geld, das für andere wichtige Dinge im Bezirk fehlt.

„Wenn alle Parknutzerinnen und -nutzer ihren Müll zu Hause oder wenigstens vor Ort ordentlich entsorgen würden, anstatt ihn einfach achtlos im Park liegen zu lassen, wären all die zusätzlichen und kostspieligen Maßnahmen kaum notwendig“, ist der Stadtrat sicher. Insofern können alle daran mitwirken, dass die wertvollen Grünanlagen für alle Erholungssuchenden attraktiv erhalten bleiben und die Gärtnerinnen und Gärtner des SGA wieder mehr Zeit für die professionelle Pflege haben.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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