Tipps zum Thema Lichtemission
Naturschützer geben Leitfaden heraus
Einen „Leitfaden zur Vermeidung von Lichtemissionen – Möglichkeiten im städtischen Bereich“ hat der Verein Naturschutz Berlin-Malchow in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt herausgegeben.
In immer mehr Gebäuden wird Glas verbaut. Das betrifft nicht nur Bürogebäude und Einkaufszentren, sondern auch neue Schulen, erklärt Beate Kitzmann, Geschäftsführerin des Vereins Naturschutz Berlin-Malchow. Dass so das Tageslicht genutzt wird, ist mit Blick auf Energieeinsparung zwar gut. Aber leider wird mit Einsetzen der Dämmerung das Licht nicht ausgeschaltet.
Das ist eine Gefahr für viele Tierarten. Rund 30 Prozent der Wirbeltiere und 60 Prozent der Wirbellosen sind dämmerungs- und nachtaktiv, berichtet Beate Kitzmann. „Die Fledermaus gehört zu den bekanntesten nachtaktiven Tieren. Wenn ein Haus ein Fledermausquartier beherbergt und nachts beleuchtet wird, kann sie nicht ausfliegen, da der Stimulus durch die Dunkelheit fehlt. Die Fledermaus verhungert.“
Sowohl der Mensch als auch alle Tiere und Pflanzen folgen einem inneren Rhythmus, der durch die Abfolge von Licht und Dunkelheit bedingt ist. Durch das Ausbleiben dieser Impulse kommt der innere Kompass durcheinander. Das führt dazu, dass dämmerungs- und nachtaktive Tiere in weniger Zeit ihrer Nahrung suchen müssen oder tagaktive Tiere eine längere Aktivitätsphase bei einer reduzierten Ruhephase haben, erklärt die Biologin. Hinzu kommt, dass die Lichtquellen selbst schädlich sind. Die vom Licht angelockten Insekten schwirren zum Beispiel so lange um Straßenlaternen, bis sie vor Erschöpfung oder durch das Verglühen an heißen Leuchten sterben. Die Folge ist ein dramatischer Rückgang von nachtaktiven Insekten, die als Nahrungsquelle nachtaktiven Räubern nicht mehr zur Verfügung stehen.
Im neuen Leitfaden sind neben ausführlichen Informationen und Beispielen zu den Auswirkungen der übermäßigen Nutzung von künstlichem Licht auch Handlungsempfehlungen beschrieben. Er ist von www.umweltbuero-lichtenberg.de/ herunterzuladen und in gedruckter Form im Umweltbüro an der Passower Straße 35 erhältlich.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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