Kaum Baumpflanzungen möglich
Vorläufige Haushaltswirtschaft blockiert Kauf und Beauftragung

In diesem Frühjahr können in Lichtenberg kaum Bäume gepflanzt werden. Darauf weist der zuständige Stadtrat Martin Schaefer (CDU) hin.

Es wird nur einen Austausch von Bäumen am Storkower Bogen sowie die Pflanzung von maximal zehn Bäumen an Einzelstandorten geben.

Alle anderen für das Frühjahr geplante Pflanzungen können aufgrund der vorläufigen Haushaltswirtschaft im Land Berlin und der dadurch begrenzt zur Verfügung stehenden Mittel nicht stattfinden. „Wir werden uns auf den Herbst konzentrieren müssen, wenn wir einen Haushalt haben“, erklärt der Stadtrat. Auch die mehrjährige Anwachspflege stellt das Grünflächenamt inzwischen vor große personelle, finanzielle und logistische Herausforderungen, berichtet Schaefer.

Vor allem aufgrund der sich verändernden Niederschlagsmengen dehnt sich die Dauer von einst zirka fünf Jahren inzwischen auf zwölf Jahre aus. Das heißt, es müssen für jeden Jungbaum etwa 4000 Euro an Pflege über die zwölf Jahre eingeplant werden und natürlich auch entsprechendes Personal. Ein Jungbaum selbst kostet, ohne Pflege, zirka 1200 bis 1300 Euro. Erfreulich ist jedoch, dass zu Ende 2021 noch viele Bäume im Bezirk neu gepflanzt werden konnten, unter anderem in der Zingster Straße und im Park an der Neubrandenburger Straße. Noch zur Verfügung stehende Mittel, die nicht im Frühjahr ausgegeben werden können, sollen laut Schaefer nun für die Wässerung bereits gepflanzter Bäume im Sommer verwendet werden.

Engpässe befürchtet

Der Stadtrat befürchtet, dass auch im Herbst nicht viele Bäume gepflanzt werden können. Von dem Dilemma der vorläufigen Haushaltswirtschaft sind auch alle anderen Straßen- und Grünflächenämter betroffen. Und wenn dann zum Herbst alle ihre Bäume in den Baumschulen bestellen, ist von Engpässen auszugehen. Aus all diesen Gründen bittet das Bezirksamt in diesem Jahr die Bürgerinnen und Bürger auch nicht um Standortvorschläge.

Allerdings ist geplant, im September erneut einen Lichtenberger Baumgipfel durchzuführen. Dazu sind dann wieder Menschen aus dem Bezirk eingeladen, die sich mit dem Naturschutz auseinandersetzen und sich für Baumpflanzungen und -pflege engagieren, erklärt Martin Schaefer. Der ersten Baumgipfel im vergangenen Jahr sei für alle Seiten inspirierend gewesen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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