Über 7000 Unfälle jedes Jahr
An der Landsberger Allee kracht es im Bezirk am häufigsten

Wie verkehrssicher ist es auf Lichtenbergs Straßen? Schaut man sich die Zahlen der vergangenen drei Jahre an: nicht sonderlich sicher. Immerhin 22 058 Verkehrsunfälle gab es von 2020 bis 2022. Das sind rund 7300 Unfälle jedes Jahr oder: an jedem Tag im Durchschnitt 20 Unfälle. Insgesamt sieben Menschen starben, 363 sind schwer verletzt worden.

Diese Zahlen teilt Innenstaatssekretär Ralf Kleindiek (SPD) auf Anfrage des Abgeordnetenhausmitglieds Sebastian Schlüsselburg (Die Linke) mit. Die Verursacher der meisten Verkehrsunfälle sind Pkw-Fahrer. Auf ihr Konto gehen fast 15 000 Unfälle, gefolgt von Lkw-Fahrern mit 2715 Unfällen und 640 Unfälle, deren Verursacher Radfahrer waren. Die meisten Unfallverursacher waren übrigens zwischen 24 und 45 Jahre alt und überwiegend männlich.

Zu den häufigsten Unfallursachen gehören unter anderem Fehler beim Abbiegen, falsches Verhalten von Autofahrern und Radfahrern gegenüber Fußgängern, ungenügender Sicherheitsabstand und Fahren bei Rot. Die Unfallschwerpunkte im Bezirk liegen laut Statistik der Polizei an der Kreuzung Landsberger Allee/Weißenseer Weg, im Bereich Landsberger Allee 364, Herzbergstraße 128 sowie an der Kreuzung Frankfurter Allee/Gürtelstraße/Möllendorffstraße.

Doch welche Maßnahmen wurden ergriffen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wollte Sebastian Schlüsselberg wissen. Die Antwort fällt recht dürftig aus: „Zur Vermeidung von Fehldeutungen der getrennten Signalisierung des Rechtsabbiegeverkehrs“ wurden an vier Ampelanlage entlang der Landsberger Allee Geradeauspfeile angebracht, berichtet Staatssekretär Kleindiek. Außerdem sei als verkehrssichernde Maßnahme die Anpassung der Programmierung der Lichtzeichenanlage in der Konrad-Wolf-Straße/Gärtnerstraße inklusive einer neuen Radwegführung erfolgt.

Und welche Maßnahmen sind aktuell geplant, um Unfallschwerpunkte zu entschärfen? „An der Boxhagener Straße/Markstraße/Hirschberger Straße ist geplant, die Hirschberger Straße als Einbahnstraße auszuweisen und damit das Linksabbiegen“, erklärt Ralf Kleindiek. Des Weiteren sei geplant, an der Kreuzung Frankfurter Allee/Gürtelstraße/Möllendorffstraße die Markierungen an die Fahrkurven anzupassen sowie den Abstand der Haltelinien zwischen Kfz-Verkehr und Radverkehr zu vergrößern.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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