Pop-up-Radwege gefordert
Fridays for Future-Rad-Aktivisten demonstrierten am Rathaus
Mit einer Fahrraddemonstration forderten die Mitglieder der Fridays for Future-Bezirksgruppe Lichtenberg kürzlich eine bessere Fahrrad-Infrastruktur für den Bezirk.
Anlass für die Demonstration ist das Unverständnis der Teilnehmer darüber, dass im Bezirk bislang noch keine einzige Pop-up-Bike-Lane eingerichtet wurde. Dabei handelt es sich um eigens markierte und gesicherte temporäre Radwege. Wegen der Einschränkungen, die aufgrund der Corona-Pandemie erlassen wurden, gibt es merklich weniger Autoverkehr auf Berlins Hauptstraßen. Deshalb machte die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz den Weg dafür frei, dass die Bezirke für Hauptverkehrsstraßen temporäre Radwege beantragen können.
Der Nachbarbezirk Friedrichshain-Kreuzberg nahm diese Möglichkeit rasch wahr. Dort wurden bereits mehrere temporäre Radwege markiert. In Lichtenberg sei bisher noch keine Pop-up-Bike-Lane in Sicht, resümiert Daniel Binder, einer der Fridays for Future-Aktivisten.
Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur gehöre aber zu den wichtigsten Bestandteilen einer Mobilitätswende in Berlin, sagt er. In seiner Ansprache zum Auftakt der Demonstration vor dem Rathaus Lichtenberg machte Binder noch einmal deutlich, wie die Benutzung von Fahrrädern und das Zufußgehen den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid senken kann. Die Straßen seien allerdings für Autos gebaut worden. Deshalb falle es Verkehrspolitikern schwer, auf den Straßen mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger zur Verfügung zu stellen.
Über Pop-up-Bike-Lanes werde in der Lichtenberger Bezirkspolitik diskutiert, allerdings kontrovers, berichtet Daniel Binder. Das sei für ihn enttäuschend. Er fordert namens der Fridays for Future-Aktivisten alle Parteien zur Zusammenarbeit auf, damit rasch vernünftige fahrradpolitische Entscheidungen getroffen werden können.
Martin Schaefer (CDU), als Stadtrat unter anderem für das Straßen- und Grünflächenamt zuständig, versicherte den Demonstrierenden, dass Lichtenberg auf dem Weg zu einem klimafreundlichen Bezirk ist. Für manche gehören dazu auch Pop-up-Bike-Lanes. Man kann aber auch anderer Auffassung sein. Der Bezirk habe sich aufgemacht, um die Radinfrastruktur zu verbessern. „Und wir werden als Bezirk auch liefern“, sagt Schaefer. Die Demo, an der zirka 50 Radfahrer teilnahmen, führte vom Rathaus Lichtenberg über sichere Straßen Richtung Norden bis zum Park am Weißen See.
Kontakt zur Lichtenberger Fridays for Future-Bezirksgruppe auf https://fridaysforfuture.berlin/bezirksgruppen/, über Twitter: https://twitter.com/fff_lberg.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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