Beschluss gegen Straßen-TVO
Kreisverband der Bündnisgrünen spricht sich für eine Schienenlösung aus
Um den Verkehrsfluss im Südosten des Bezirks zu verbessern, wird seit vielen Jahren die Tangentialverbindung Ost (TVO) geplant. Auf seiner Mitgliederversammlung hat sich nun der Kreisverband der Grünen zur TVO positioniert.
In einem Beschluss sprechen sich die Bündnisgrünen dafür aus, dass der Senat die Planungen ruhen lässt. Stattdessen soll er alternative Verkehrsentlastungsmaßnahmen für die Anwohner der jetzigen Durchgangsstraßen aufnehmen. In die soll er „alle Erkenntnisse zu Verkehrsbewegungen und zu klimatologisch sinnvoller Verkehrsplanung sowie zum Start der Verkehrswende in die neuen Planungen einfließen“ lassen. Ziel solle sein, dass Biesenhorster Sand und Wuhlheide geringstmöglich gefährdet und dass sozial gerechte Lösungen für die Trassenführung und den Durchgangsverkehr gefunden werden.
„Extremwettereignisse mehren sich, das dürfte inzwischen für alle sichtbar sein“, kommentiert Sarah Erdmann, Co-Vorsitzende des Kreisverbands den Beschluss. „16 Hektar Wald abzuholzen und weitere Kilometer Asphalt im Ballungsraum Berlin zu verlegen ist ein Vorhaben aus lange vergangener Zeit.“ Der Kreisverband sehe zugleich den Bedarf einer Nord-Süd-Verbindung für die Marzahner, Lichtenberger und Köpenicker, die nicht allein durch kleine Buslinien mit ungünstiger Taktung abgedeckt werden kann, so Erdmann weiter. „Daher setzen wir uns für den Lückenschluss im Nahverkehr durch die Schienen-TVO ein.“ Der Beschluss des Bündnisgrünen Kreisverbandes findet sich auf https://gruene-lichtenberg.de/kreisverband/pressemitteilungen/#PM231024.
Die TVO ist eine Stadtschnellstraße, deren grundsätzlicher Verlauf bereits 1969 im Generalverkehrsplan der Hauptstadt der DDR verzeichnet war. Ziel war es, eine Schnellverbindung zwischen Ahrensfelde und Grünau/Flughafen Schönefeld herzustellen. Der nördliche Abschnitt wurde in den 70er-Jahren gebaut. Mit dem Bau des südlichen Teils wurde um die Jahrtausendwende begonnen, er wurde 2012 abgeschlossen. Der aktuell geplante Abschnitt soll von Süden als Verlängerung der Spindlersfelder Straße ab An der Wuhlheide durch die Wuhlheide, östlich am Naturschutzgebiet Biesenhorster Sand und dem Tierpark entlang bis zur Anschlussstelle Märkische Allee/Alt-Friedrichsfelde (B1) führen. Die Finanzierung großer Teile hat der Bund bereits zugesagt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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